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 Darkover: Die Zeit der hundert Königreiche


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Reich Darkover ist in zahllose kleine Königreiche zerfallen, jeder kämpft gegen jeden und versucht, so viel Land wie möglich für sich zu gewinnen. Dafür ist den Herrschern jedes Mittel recht, sogar der Einsatz der magischen Laran-Waffen, Massenvernichtungswaffen wie Haftfeuer, das kein Ende findet in seiner feurigen Zerstörungswut, oder Knochenwasser - dort wo es niederfällt, kann nichts mehr angebaut werden und die Menschen werden zelltief geschädigt und gebären verkrüppelte Kinder. Niemand möchte auf diese Waffen verzichten, da der Nachbar sie auch nutzt, und so fallen die Bemühungen von Varzil dem Guten selten auf fruchtbaren Boden, wenn er den Mächtigen dieser Zeit einen Vertrag schmackhaft machen will, in dem die unterzeichnenden auf Laran-Waffen verzichten. So stößt er auch im Königreich Asturia nur auf Ablehnung, obwohl sogar dessen bestem Krieger Bard di Asturien jeder ehrliche Kampf lieber ist als einer mit Hilfe von Zauberkraft. Kaum glaubt sich aber König Ardin in Sicherheit, da er einen geplanten Angriff mit Haftfeuer auf sein Reich vereiteln konnte, vergreift sich Bard di Asturien am Geremy, dem Pflegesohn des Königs, und verletzt ihn unwissend mit einem vergifteten Dolch, den er bei seiner ruhmreichen Ergatterung des Haftfeuers von einem Trockenstädter nahm. König Ardin sieht nur eine Möglichkeit: Bard wird ins Exil geschickt und das auch nur deswegen, weil er dem Reich solch gute Dienste erwiesen hat. Und so verlässt Bard die Burg Asturias und wartet in der Fremde als einsamer Wolf auf den Tag, an dem er zurück kehren mag.

"Die Zeit der hundert Königreiche" spielt in der gleichnamigen Zeitperiode von Marion Zimmer Bradleys "Darkover", wobei der vorliegende Roman schon wieder das Ende dieser Zeit einläutet. Es ist eine sehr unruhige Zeit, in der jeder gegen jeden kämpft und Laran-Waffen einsetzt, deren Auswirkungen durchaus mit unseren Atomwaffen gleichzusetzen sind.
Die Hauptfigur, aus deren Sicht Marion Zimmer Bradley hauptsächlich die Geschichte schildert, ist Bard di Asturien, ein Nedestro-Sprössling, der nur durch seine militärischen Fähigkeiten seinen Platz in seiner Welt behauptet und durch seine unglaubliche Eifersucht zu Fall gebracht wird.
"Die Zeit der hundert Königreiche" ist eine Geschichte von Helden und ihren Feinden, von Liebe und Eifersucht und auch von Macht, gewürzt von ein wenig Zauberei und Mystik. Der Roman ist in sich sehr komplex und ohne wirkliche inhaltliche Verbindung zu den anderen "Darkover"-Romanen als eigenständiger Roman lesbar, da benötigtes Grundwissen immer wieder neu nebenher vermittelt wird. Die Geschichte hat ihre Höhen und Tiefen und dem Leser wird das Lesen sicherlich nicht langweilig, aber trotz des teilweise ernsten Tenors, der zum Nachdenken anregt, ist es nicht ganz so einprägend wie einige andere Bücher aus dem Darkover-Universum.

Auf jeden Fall wird jeder Darkover-Fan auch von diesem Buch nicht enttäuscht sein, da Marion Zimmer Bradley doch ein gleichbleibendes Niveau in den meisten ihrer Bücher hält und so den Leser zwischendrin nicht hängen lässt. Die Geschichte gibt sich stellenweise sehr tiefgründig, wenn es darum geht, wie Macht zu gebrauchen ist oder ob man sie immer gebrauchen darf. Jeder, der Freude an Marion Zimmer Bradley, Darkover oder einfach an der etwas anderen Fantasy-Literatur hat, sollte seine Nase mal in dieses Buch stecken.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 2007 | ISBN: 9783426634783 | Originaltitel: Two To Conquer | Preis: 8,95 Euro | 505 Seiten | Sprache: Deutsch

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