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 Michael Ende - Magische Welten


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Gesamt ++++-
Anspruch
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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Michael Ende gehört zu den ganz Großen, nicht nur der Kinder- und Jugendliteratur, sondern überhaupt der Phantastik, und ist völlig zu Recht in vielen Ländern ins Gedächtnis eingegangen. Roman Hocke und Uwe Neumahr haben eine künstlerische Biografie zusammengetragen, die ganz speziell auf seine Verbindungen zur Theaterbühne schaut - nicht unpassend für einen der ersten Absolventen der Münchner Otto-Falckenberg-Schule für Schauspiel.

Michael Ende ist uns mit "Die unendliche Geschichte" und "Momo" völlig zu Recht vertraut, die beiden Autoren fangen aber woanders an, es geht erst mal um den Menschen Michael Ende, um seine Familie, den Vater Edgar, der ein etwas erfolgloser, aber sehr respektierter Surrealist war.
Endes Werdegang, seine ersten Engagements als Schauspieler und später als Theater- und Filmkritiker, dann der große überraschende Erfolg mit Jim Knopf - Endes Leben hat Höhen und Tiefen. Spätestens ab Jim Knopf kümmern sich die Autoren sehr genau um die Werke, ihre Ästhetik und Hintergründe, ihre Rezeption. Und immer wieder gibt es Bilder: Theaterfotos, Standbilder aus Filmen und Fernsehserien, die Bilder des Vaters sind auch immer wieder zu sehen, und etwas ganz besonderes, es gibt immer wieder Skizzen und Entwürfe zu Filmen und Theaterkulissen, ein sonst ungesehener Schatz.
"Magische Welten" berichtet aber auch über die gänzlich unmagischen Welten der Prozesse, die Ende führen musste, den harten Diskurs um die weichgespülte Verfilmung der Unendlichen Geschichte, den Fastbankrott wegen eines betrügerischen Steuerberaters. Und immer wieder thematisiert es die Ignoranz der Kritik gegenüber Michael Ende, der aus Sicht des Feuilletons gleich zwei Fehler beging, er schrieb für Kinder und er schrieb im Bereich der Phantastik, man beschimpfte ihn als Märchenonkel und Eskapisten.

Hocke und Neumahr begleiten Ende bis zu seinem zu frühen Tod mit 65 Jahren. Sie besprechen alle Dramen und Opern genauso wie seine Bücher und die Filme zu seinen Büchern. Sammeln alles, was man zum Werk von Michael Ende wissen sollte.
Das großformatige Buch ist reich an Bildern, gut recherchiert und gut geschrieben. Es leitet seine Leser ganz nahe an einen Erzähler, der Magier und Narr sein wollte, der nicht belehren, sondern bezaubern wollte und das auch immer wieder schaffte. So ist dieses Buch nicht nur was für Fans, sondern für alle, die sich mit Michael Ende auseinandersetzen wollen, und da das Bild des magischen Theaters in diesem Buch verstehbar gemacht wird, ist es auch ein wirklich spannendes Buch für jeden Theatermacher.

Holger Hennig



Softcover | Erschienen: 01. September 2007 | ISBN: 9783894875831 | Preis: 24,90 Euro | 208 Seiten | Sprache: Deutsch

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