Eclipse ist eine der bedeutensten Entwicklungsumgebungen für die Programmierung mit Java. Da Eclipse selbst in Java geschrieben ist, kann man es mit jedem Betriebssystem nutzen. Das Programm ist kostenlos und mit vielen zur Verfügung stehenden Plugins für eine große Anzahl anderer Programmier- und Skriptsprachen erweiterbar. Im Frühjahr 2007 hat Galileo Press ein Videotraining zu diesem umfangreichen Programm herausgebracht, in dem Ulrich Cuber den Umgang mit Eclipse in der Version 3.2 erklärt.

Das Videotraining besteht aus fünfzehn Kapiteln, die nochmals in fünf bis dreizehn Unterkapitel unterteilt sind. Ulrich Cuber beginnt mit der Installation von Eclipse und der Erweiterung mit Hilfe von Plugins. Danach wird zuerst die Arbeitsoberfläche allgemein erklärt, bevor es speziell um die Oberfläche für die Java-Entwicklung geht. Daraufhin werden die Java Development Tools näher beschrieben. Der Hauptvorteil von Eclipse im Vergleich zu anderen Entwicklungsumgebungen ist das Refactoring, mit dessen Hilfe man Code-Segmente verschieben und ersetzen kann, und das Debugging. Diesen beiden Themen wird jeweils ein Kapitel gewidmet. Gerade für größere Projekte eignet sich JUnit als Tester. Demnach ist auch JUnit ein Kapitel gewidmet. Des Weiteren werden in diesem Videotraining die Themen Projektkonfiguration, Ant, CVS, grafische Benutzeroberflächen, XML, UML und die Integration von Datenbanken besprochen.

Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine kleine Einführung, in der kurz beschrieben wird, wann dieses Kapitel sinnvoll ist und was erklärt werden soll. Die kleinen Unterkategorien sind meist zwischen fünf und zehn Minuten lang. So kann man das Videotraining ohne Probleme in kleinen Portionen ansehen und auch schnell zu den Punkten gelangen, die man nochmals sehen möchte, wenn man sie aktuell benötigt. Während den einzelnen Lektionen kann man in den Live-Modus schalten, so dass man das Video über den ganzen Bildschirm sehen kann. Darüber hinaus werden viele zusätzliche Möglichkeiten wie Lesezeichen, Zusammenfassungen der Kapitel und ein Wissenstest am Ende jedes Kapitels angeboten.

Auf der DVD findet man neben dem Videotraining eine Vielzahl nützlicher Programme und Erweiterungen. Als Hilfe und Service vom Verlag erhält man eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer, über die man Kontakt aufnehmen kann, um zusätzlich anfallende Fragen beantwortet zu bekommen. Bei Galileo Press ist es üblich, dass man bei jedem Buch einen Code bekommt, mit dem man sich auf der Homepage einloggen kann, um Korrekturen und Zusatzmaterialien zu erhalten. Bei diesem Videotraining wurde auf diese Möglichkeit leider verzichtet.

Die Wahl, ein Videotraining für Eclipse zu machen, ist sehr gut, da man komplexe Anwendungen schneller und besser verstehen kann, wenn man die Vorgänge sieht anstatt nur darüber zu lesen. Dabei werden auf alle für Java-Entwickler wichtigen Eigenschaften von Eclipse eingegangen und diese beschrieben. Damit sich dieses Videotraining lohnt, sollte man aber wirklich auch Java-Entwickler sein und nicht nur wissen, dass Java eine Programmiersprache ist. Ansonsten wird man spätestens ab dem Debugging nicht mehr verstehen, von was der Trainer Ulrich Cuber redet.

Die Erklärungen sind gut und leicht verständlich, auch wenn einige Fachbegriffe nicht ganz weggelassen werden können. Allerdings merkt man Ulrich Cuber an, dass er versucht, hochdeutsch zu sprechen, obwohl er dies normalerweise nicht tut. So spricht er sehr langsam, etwas steif und dennoch kommt sein Dialekt bei vielen Worten durch. Seine englische Aussprache ist auch eher mittelmäßig. Das mag zwar bei elf Stunden etwas quälend sein, ändert aber nichts an der Tatsache, dass er es schafft, dem Zuschauer eine ausführliche Einleitung und ein digitales Nachschlagewerk für Eclipse an die Hand zu geben, das mit einigen Erweiterungen sehr interessant und interaktiv gestaltet ist.