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 Grüße aus Gehenna, Folge 1: Am Anfang war das Schwert 1


Cover
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Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Alex Leonhards Leben ist zur Zeit ziemlich durcheinander. Erst macht seine Freundin Schluss und dann verschwindet sein Vater spurlos. Alex reist nach Dornberg. Dort trifft er auf den mysteriösen Nikodemus, der sich dem jungen Mann als Dämon offenbart. Scheinbar war Alex’ Vater als Dämonenjäger aktiv und wurde nun durch ein Dimensionstor in die Hölle, genannt Gehenna, gesogen worden. Nun soll Alex den Kampf seines Vaters gegen die Dämonen aufnehmen. Mächtige Wesen, die Kardinäle, bereiten nämlich den entscheidenden Schlag gegen die Menschheit vor. Genau hier in Dornberg. Doch zuvor muss Alex sich das Vermächtnis seines Vaters besorgen und gleichzeitig seine einzige Waffe gegen das Böse: das magische Schwert Durandana ...

Mit "Grüße aus Gehennna" startet Pandoras Play seine eigenen Geisterjäger-Horror-Serie für Erwachsene und will damit unbedingt in die Fußstapfen von "John Sinclair", "Gabriel Burns" oder "Caine" treten.
Das Konzept der Serie ist dabei so einfach wie unoriginell. Ein junger Mann wird dazu auserwählt, gegen die personifizierten Mächte des Bösen anzutreten. Dabei geht es um nicht mehr oder weniger, als um die Rettung der Welt.
Alex wird von einem reinrassigen, abtrünnigen Dämon namens Nikodemus unterstützt, der sich gerne mal als Retter in der Not beweist. Das erinnert stark an A. F. Morlands Horror-Serie "Tony Ballard". Dort wird dem Held von dem Ex-Dämon Mr. Silver geholfen. Selbstverständlich erhält der mutige Kämpe auch eine mächtige Waffe. Dieses Mal ist es ein Schwert, welches aber den Willen seines Trägers zu beherrschen versucht. Auch das kommt einem sehr bekannt vor und erinnert an die Serie "Caine", wo sich der titelgebende Hauptdarsteller dem bösen Einfluss des Amulettes von Kyan’Kor erwehren muss. Das Skript von Dane Rahlmeyer ist ganz gut gelungen, allerdings wirken so manche Dialoge und Redewendungen gestelzt und unbeholfen; zum Beispiel wenn Alex einen coolen Spruch macht oder mit Kraftausdrücken um sich wirft. Die sich anbahnende kitschige Romanze zwischen ihm und der Aushilfsmagierin Mara verstärkt den Eindruck der Unglaubwürdigkeit. Während ein geflügelter Dämon Anstalten macht Alex in der Luft zu zerreißen, blickt er sich immer wieder zu der jungen Frau um!
Die Sprecher stehen alle noch am Anfang ihrer Karriere und wirken leider oft sehr verhalten, lesen häufig den Text mehr ab, als dass sie ihn spielen. Gerade Nils Hensel, alias Alex Leonhard, versucht krampfhaft, der Figur etwas Lockeres zu verleihen, was allerdings darin endet, dass er noch steifer und unsicherer wirkt. Andreas Bötel, der den Dämonenleibwächter Nikodemus spielt, spricht dagegen emotionslos und unbeteiligt. Eigenschaften, die wohl so auch gewollt sind. Leider nuschelt er meistens seinen Text dabei herunter und spricht auch sehr leise, so dass man ihn nur schlecht verstehen kann. Ebenso wie Marco Göllner, der zu den Bösen in dieser Story gehört. Seine dämonische Galantheit kommt zwar gut zur Geltung, aber auch hier versteht man den Sprecher häufig sehr schlecht. Das elektronische Verzerren von Stimmen, um Dämonen bedrohlicher zu gestalten, gelingt hier nur teilweise. Vielleicht sollte man öfter seinen eigenen Weg gehen und Erfolgsrezepte nicht immer kopieren. Selbst bei "John Sinclair" kam das dumpfe, verzerrte Organ der Dämonen nicht immer gut an. Die Nebengeräusche sind in Ordnung und die Musik ist mit Abstand das Beste an der Produktion. Sehr professionell und mitreißend ist der Soundtrack von Steffen Wolf. Das Eröffnungsstück von Anastasia Hill "Schlacht der dunklen Engel" ist ebenfalls sehr melodisch und passend zum Thema.

Das Cover des Booklets wurde als Computergrafik von Sandra Stücker entworfen. Der Rahmen und das Logo von "Grüße aus Gehenna" sind hervorragend gelungen. Das Titelbild an sich ist vom Motiv her wenig einladend. Der seltsam dreinblickende Herr im Anzug wird wohl kaum die Hörspielfans dazu bringen, sich aus dem vielfältigen Angebot gerade diese CD zuzulegen.

Fazit:
Solides Laien-Hörspiel eines noch jungen Labels. Die Sprecher haben deutlich Probleme mit ihren Rollen und Texten, die sich zum Teil stark in der Klischeekiste des Genres bedienen.
Ein echter Hörgenuss ist allerdings die Musik, die sich fantastisch anhört und die Spannung spürbar erhöht.
Wer über die oben erwähnten Schwächen hinwegsieht und eine neue Gruselserie à la "John Sinclair" sucht, mit einer geradlinigen Handlung, die nicht so verworren ist wie die Geschichten von "Burns" und "Caine", sollte hier mal reinhören.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. April 2007 | FSK: 16 | ISBN: 9783933683540 | Laufzeit: 64 Minuten | Preis: 9,95 Euro

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