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 Der Böse steht noch einmal auf

... und andere Klischees aus Hollywood-Filmen


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Welcher Cineast kennt das nicht: Der Film ist spannend, gerade siegt das Gute über das Böse, die Guten freuen sich … und der Böse steht doch noch mal auf. Und man hat es geahnt! So blöd kann der Gute doch gar nicht sein, dem nur scheinbar besiegten Bösen den Rücken zu kehren. Und trotzdem kommen solche vorhersehbaren Momente immer wieder im Filmkosmos vor.

Damit Filmliebhaber in Zukunft gewappnet sind und diese Szenen genau vorhersagen und erkennen können, hat Autor Christian Georg Salis die häufigsten und bekanntesten Klischees aus Hollywood-Filmen in einem Buch mit dem passenden Titel "Der Böse steht noch einmal auf … und andere Klischees in Hollywood-Filmen" zusammengestellt.
Auf 112 Seiten und in zahlreiche kleine Kapitel unterteilt findet man so viele Klischees und Stereotype, dass es gleichermaßen erschreckend wie erheiternd ist. Aus nahezu jedem Filmgenre lassen sich solche wiederkehrenden Szenen herausziehen, aber es wäre zu banal, die Kapitel danach aufzuteilen. Vielmehr richtet sich deren Aufteilung nach allgemeineren Oberbegriffen, wie zum Beispiel Familie, Wissenschaft, Sport, Gerichtsverhandlungen und Geld und Glücksspiel, also nach Begriffen, die bestimmte Filmszenen besonders prägen.
Ein Inhaltsverzeichnis zu Beginn, ein Vorwort des Autors und leere Seiten für Notizen am Ende runden das Büchlein ab.

Es ist ein Riesenspaß, die Seiten durchzublättern und an den meist nur ein bis zwei Sätze umfassenden Beiträgen hängenzubleiben. Nahezu jedes Filmgenre bekommt sein Fett weg, freilich ohne je beim Namen genannt zu werden. Trockene Kommentare wie etwa "Verrückte in Nervenheilanstalten sind entweder liebenswerte Zeitgenossen mit kleinen Macken oder die gemeingefährlichsten Bestien der Welt", oder "Der Schurke denkt sich immer einen komplizierten Mechanismus aus, um seine Gegner zu töten, nimmt sich aber nie die Zeit, die Vollstreckung anzusehen", lassen sich rasch lesen und sind für Filmliebhaber ein wahrer Fundus an treffenden Beobachtungen und offensichtlichen Filmwahrheiten. Vor allem Cineasten werden in jedem Beitrag auch ein paar passende Filme wiederfinden; weniger große Filmfans werden über manche These vermutlich eher den Kopf schütteln und sich fragen, in welchem Film so etwas passiert sein soll.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle - wenngleich viele - Klischees aus den letzten Filmjahren stammen, sondern zur Erstellung des Buches auf eine längere Zeitspanne zurückgegriffen wurde. Filmausschnitte in Form von Fotos verraten hin und wieder die Herkunft der Klischees, lassen aber keinen Zweifel daran, dass es durchaus noch so manch anderen Film gibt, der Pate für diesen oder jenen Beitrag stand.

Mit dem vorliegenden Büchlein ist eine tolle Idee herrlich umgesetzt worden. Da kann man nur hoffen, dass es nicht nur eine weitere Auflage gibt - bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um die zweite -, sondern einen zweiten Band mit neuen Klischee-Entlarvungen, die den Cineasten wissend nicken und fies grinsen lassen.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. Mai 2007 | ISBN: 9783894724467 | Preis: 9,90 Euro | 112 Seiten | Sprache: Deutsch

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