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Mambo ist ein Open Source Content Management System (CMS) für das Addison-Wesley und die video2brain GmbH im Jahr 2005 ein Video-Training herausgebracht haben. In einer stabilen DVD-Box befindet sich die Trainings-DVD und ein dreiundzwanzig Seiten umfassendes Begleitheft. In diesem Heft werden alle Videos im Überblick gelistet, die Software auf der DVD genannt und einige Mambo-Erweiterungen. Es folgen einige Hinweise zur Erstellung eigener Templates, dann weiterführende Links zum Thema und schließlich Erläuterungen zur Nutzung der DVD.
Die Videos schließlich beginnen mit allgemeinen Erklärungen zu Content Management Systemen, ihren Vorteilen und Komponenten und näheren Informationen zur Entstehung von Mambo. Als nächstes wird dem Benutzer die Installation von Mambo erklärt, wobei als lokale Serverumgebung XAMPP als gegeben angenommen wird.
Der nächste Videoteil heißt "In 20 Minuten durch Mambo", und erläutert die absoluten Grundlagen zu Mambo: wie ein Template aufgebaut ist und über welche Bereiche es verfügt sowie über welche Menüpunkte Mambo im Einzelnen verfügt. Zwar werden an dieser Stelle bereits einige Klicks durchgeführt und einige Randbemerkungen fallen gelassen, insgesamt aber braucht man auch nicht mehr als diese zwanzig Minuten, wenn man sich ohne Video-Training vor Mambo setzt und sich die einzelnen Punkte ansieht. Mambo ist betont einfach gehalten, sodass derart grundlegende Erklärungen und Vorführungen eher unnötig sind.
Es folgen noch weitere Vorführungen - wie etwa zur globalen Konfiguration -, die ähnlich oberflächlich behandelt werden. Schaut man sich die DVD auf einem Fernseher an, wird man als Betrachter darauf hingewiesen, dass nur ein Teil der Videos für das Betrachten am TV-Schirm gedacht ist und sich weitere Videos und Bonusmaterial - wie Probelektionen aus anderen Video-Trainings, Software wie zwei Mambo-Versionen und Tools wie den Firefox-Browser oder die Serverumgebung XAMPPlite - nur am PC betrachten lassen.
Die Videos, die am PC zusätzlich zur Verfügung stehen, thematisieren die einzelnen Punkte ausführlicher. Hier bekommt man die einzelnen Menüs, die Content-Einstellungen, die Unterschiede zwischen dynamischem und statischem Inhalt bei Mambo, verschiedene Komponenten, Module und Mambots erklärt und mitsamt weiterer möglicher Einstellungen gezeigt. Zudem wird die Installation und Konfiguration verschiedener Komponenten, im Einzelnen Simpleboard, Events, zOOm Media Gallery, AkoComment, Mambo Shop und Mambelfish, genau erklärt. Ebenso wird auf den Umgang und die Möglichkeiten mit den einzelnen Komponenten genau eingegangen und diese werden praktisch vorgeführt, wobei Vorher-Nachher-Effekte stets deutlich erkennbar sind.
Neben einigen kleineren weiteren Inhalten, wie einem Multiple Choice-Test, Tipps, Tricks und ähnlichem, sind dies die Inhalte der DVD. Insgesamt umfasst das Video-Training etwa acht Stunden.
Der Sprecher und Vorführer Hagen Graf, der im beiliegenden Heft als Allrounder vorgestellt wird, zeigt klare Stärken und Schwächen. Sehr angenehm sind seine zweisprachigen Erklärungen. In allen Videos wird eine englische Version von Mambo angezeigt, Grafs Erklärungen und begleitende Worte beinhalten aber grundsätzlich eine Übersetzung und kurze Erläuterung des Begriffes. Dies ist für Leute, die nicht so gut mit der englischen Sprache zurechtkommen, sicher von Vorteil. Allerdings gibt es die vorgestellte Mambo-Version 4.5.2 auch in deutscher Sprache (was auch für den Zeitpunkt des Erscheinens bereits zutreffend war), sodass man in einem solchen Fall diese sicher bevorzugt einsetzen würde.
Die vom Sprecher genutzte Sprache ist gewöhnungsbedürftig. Angenehm ist, dass seine Stimme sehr natürlich und sympathisch wirkt, sehr spontan, nicht abgelesen oder gestelzt, auf der anderen Seite spricht er an anderen Stellen ungewohnt salopp und an Formulierungen wie "Wenn Se da klicken ...", muss man sich im Rahmen eines Lehrgangs erst mal gewöhnen. Die generelle Tonqualität der Videos ist nicht sonderlich gut. Man ist gezwungen, den Lautstärkeregler sehr weit aufzudrehen und auch dann werden gewisse Dinge regelrecht "verschluckt".
Insgesamt eignet sich der Video-Lehrgang vor allem für zwei Zielgruppen: zum einen für fortgeschrittene Webdesigner, die genug Wissen mitbringen, um viele im Training nur angerissene Aspekte auch ohne weitere Erläuterungen zu verstehen; zum anderen für Leute, die zwar recht intuitiv mit neuen Umgebungen, wie sie bei Mambo gegeben ist, umgehen können, die aber doch lieber an die Hand genommen werden, statt selbst zu probieren.
Für Benutzer, die sich selbstständig durch ein Programm klicken können, ist dieser Lehrgang eigentlich nicht geeignet, denn Mambo ist derart selbsterklärend, dass man beispielsweise in zwei Tagen oder etwa fünfzehn bis siebzehn Stunden alle Informationen, die der Lehrgang enthält, und sogar noch mehr praktisch selbst herausfinden kann.
Sicherlich muss bedacht werden, dass auch ein so ausführlicher Lehrgang, wie hier vorliegend, nicht alle Aspekte berücksichtigen kann und Schwerpunkte setzen muss. Insgesamt ist der Preis im Vergleich zum Informationsgehalt aber etwas hoch angesetzt.