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In den USA ist dem Schriftsteller John Dunning mit der Krimi-Reihe um den Ex-Cop und Antiquar Cliff Janeway ein großer Erfolg vergönnt, hierzulande fanden die Bücher bislang jedoch noch keine Beachtung. Das soll sich jetzt mit "Das Geheimnis des Buchhändlers" - der deutschen Übersetzung des dritten von bislang fünf Cliff-Janeway-Romanen - ändern, das im September 2007 in einer autorisierten Lesefassung auch als Hörbuch erschienen ist, gesprochen von Volker Brandt.
Schon vor einiger Zeit hat Cliff Janeway seine Karriere als Cop an den Nagel gehängt - wenn auch nicht ganz freiwillig - und sich in das ruhigere Antiquariats-Gewerbe zurückgezogen. Mit dem Geld eines Finderlohns aus seinen Zeiten als Polizist ersteht der Antiquar ein wertvolles Buch des berühmten Abenteurers, Forschers, Spions und Weltenbummlers Richard Burton. Doch damit wird eine Reihe von Ereignissen ausgelöst, die Janeway nicht vorhersieht; denn nachdem er bezüglich des erworbenen Buches im Radio interviewt wurde, bekommt er Besuch von einer alten Dame, die behauptet, dass das gekaufte Exemplar eines von vielen kostbaren Burton-Büchern sei, die ihr vor Jahrzehnten gestohlen wurden. Am Sterbebett der alten Dame verspricht Cliff Janeway ihr, der Sache auf den Grund zu gehen. Glücklicherweise kann die Pflegerin der mittlerweile Verstorbenen Janeway weitere Hinweise und Einzelheiten zu dem Fall verraten, da sie die alte Frau einmal mittels Hypnosetechniken dazu befragt hat. Und so kommt der ehemalige Polizist dem Geheimnis um die verschwundenen Bücher von Richard Burton schließlich auf die Schliche ...
Fast jeder der Charaktere in John Dunnings drittem Buch mit Cliff Janeway trägt ein Geheimnis mit sich; einzige Ausnahme scheint hierbei sonderbarerweise der Antiquar selbst zu sein, was wieder einmal beweist, dass bei der Übersetzung von Buchtiteln oftmals mehr auf spannenden Klang denn inhaltliche Korrektheit geachtet wird. Dass die Krimi-Reihe im Deutschen nicht in der gleichen Reihenfolge wie im Original veröffentlicht wird, stört übrigens in keinster Weise - würde man das als Hörer nicht wissen, würde es überhaupt nicht auffallen, da der Hintergrund des Protagonisten erfreulicherweise lückenlos mit in die Handlung eingebracht wird.
Während die historische Person Richard Burtons, der von 1821 bis 1890 gelebt hat, und dessen Biografie von John Dunning - der im Übrigen selbst Journalist und Antiquar ist - wunderbar in den vorliegenden Kriminalroman eingebunden wird, erscheinen die fiktiven Charaktere des Autors leider mitunter etwas hölzern und klischeehaft. Auch der Verlauf der Handlung kann nicht immer überzeugen; besonders kritisch wird es, wenn Cliff Janeway seine Ermittlungen auf Grundlage der durch Hypnose erlangten Erkenntnisse fortführt, denn an dieser Stelle erreicht der Roman eine überzogene und wenig überzeugende Ebene, die dem Krimi einiges an seiner Spannung nimmt.
Volker Brandt hingegen kann als Sprecher dieser autorisierten Lesefassung gefallen, obwohl er "Das Geheimnis des Buchhändlers" keinesfalls zu einem Ein-Mann-Theater werden lässt, sondern die Geschichte mit weitestgehend gleich bleibendem Tonfall und Stimmmelodie vorträgt.
Fazit:
Die Idee klingt viel versprechend, die Umsetzung lässt jedoch - vor allem in punkto Charakterzeichnung und Handlungsverlauf - einigen Spielraum für Kritik. Unterhaltsam ist die sieben Stunden lange Lesung dennoch und besonders Hörer, die sich für das Antiquariatswesen interessieren, sollten einmal einen näheren Blick auf "Das Geheimnis des Buchhändlers" werfen.