Ob am Badestrand, im Schwimmbad oder auf eigens dafür angetragenen Plätzen: Beach-Volleyball ist der Sommersport schlechthin. Nur wenige Grundtechniken und ein geeigneter Ball sind notwendig, um mit Freunden zu spielen. Wenn aus dem Spielspaß dann eine Leidenschaft wird - und das ist beim Beach-Volleyball nicht selten der Fall -, braucht es dann doch etwas mehr an Technik und Spielintelligenz.

Markus Hederer, Sportwissenschaftler und (Beach-)Volleyballtrainer, und Christian Kolb, Sportfotograf und ebenfalls (Beach-)Volleyballtrainer, haben sich aus diesem Grund zusammengesetzt und einen 158-seitigen Ratgeber zum Thema geschrieben, der nicht nur Anfängern und Fortgeschrittenen wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, sondern auch Trainern in ihrer Arbeit helfen soll.

Zwei Vorworte, niedergeschriebene Gedanken zum Thema und ein dreißigminütiger Schnelleinstieg ins Beach-Volleyball stellen den ersten Einstieg in den Ratgeber dar. Dann geht es richtig los. Das Buch lässt sich in sieben Kapitel unterteilen, die wiederum aus verschiedenen Unterkapiteln bestehen.
Spielelemente und Techniken stellt die wichtigsten Elemente beim Volleyball vor und passt die Informationen gut auf die Sandplatzvariante an. Aufschlag, Zuspiel, Block und sämtliche weitere Spielschritte werden hier erklärt.
Im Anschluss daran werden im Kapitel Strandsterne Europas Spitzenteams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt; als einziger Trainer verdient sich Marco Solustri hier seinen Platz.
Strategie, Taktik, Training, Spiel zieht das Niveau an. Hier wird nun das bereits Erlernte vorausgesetzt, um den nächsten Schritt Richtung Profi (und sei es nur als Hobbyspieler) zu gehen. Sowohl das Zusammenspiel als auch das situationsbezogene Verhalten auf dem Platz werden vorgestellt, besondere Strategien ergänzen das aufbereitete Wissen.
Um sich im tiefen Sand der Beach-Volleyballplätze nicht so schnell auszupowern, gibt das Kapitel Kondition viele Ratschläge für ein umfassendes Training. Dabei gibt es keine streng linearen Trainingspläne, sondern verschiedene Übungen, die der Leser je nach Intensität individuell zusammenstellen kann.
Erst das folgende Kapitel mit dem Namen Trainingsplanung und Trainingsorganisation befasst sich näher mit konkreten Plänen. Dieses Kapitel richtet sich im Gegensatz zum vorangegangenen spezieller an Wettkampfteilnehmer und Profis sowie Trainer. Unter anderem ein typischer Trainingsplan zur Orientierung und die diskutierte Frage, ob ein Team mit höheren Ansprüchen einen Trainer braucht, greifen dem interessierten Leser unter die Volleyballarme.
Beach-Volleyball als Wettkampf ist ein sehr kurzes Kapitel, das komprimiert wichtiges Wissen vermittelt. Vom richtigen Frühstück über Gefahren bei Turnieren bis hin zu Tipps für das richtige Beobachten von Gegnern erfährt vor allem der Profi, auf was es in einer Turniersituation ankommt.
Zuletzt wird in Mit dem Ball unterwegs eine Reihe von Beach Camps vorgestellt, in denen vor allem erfahrene Spieler, aber auch ambitionierte Hobbysportler viel dazulernen können.
Ein kopierbarer Spielerbeobachtungsbogen, eine Erklärung der verwendeten Symboliken in den Grafiken sowie Literaturangaben, nützliche Adressenlisten und Internetlinks schließen die Informationsfülle des Buches sinnvoll ab.

"Christian Kolb und Markus Hederer beschreiben ausführlich und anschaulich, was ein Beach-Volleyballer braucht, um vom Einsteiger zum "Crack" zu werden", ist auf der Rückseite des Buches zu lesen, und das trifft zu. Die langsame Heranführung an die richtigen Grundtechniken, die immer anspruchsvolleren Übungen und die dazugehörigen Tipps und Ratschläge machen aus dem Buch einen reichhaltigen Fundus an nützlichen Informationen. Sowohl Spieler als auch Trainer können aus den vielfältigen Übungen und begleitenden Texten viel für sich schöpfen.
Fotos und einzelne Skizzen unterstützen die Texte und Informationskästen ebenso wie Tipps von Beach-Volleyballprofis. Aber zur Unterstützung einiger Erklärungen wären mehr Skizzen sehr sinnvoll gewesen, gerade in Bezug auf die Anfängerübungen. Im späteren Verlauf, wenn der Leser, ob Einsteiger oder Profi, sich näher mit dem Thema beschäftigt und Erfahrung gesammelt hat, reichen die Erläuterungen aber vollkommen aus.
Weiteres kleines Manko: Auf einer Doppelseite ist oben rechts stets der Name des Unterkapitels vermerkt, was die schnelle Suche erleichtert, während links oben jedoch der Name des Buches angegeben ist, statt den Namen des Hauptkapitels abzudrucken.

Insgesamt ist "Beach-Volleyball" ein gelungenes Werk über diesen beliebten Sport, der sich sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene, für Spieler als auch Trainer eignet. Mit zahlreichen Fotos, Profitipps, Informationskästen, einigen Skizzen und einem stetig ansteigenden Schwierigkeitsgrad bietet der Ratgeber viele nützliche Informationen. So kann der nächste Sommer auf dem Beach-Volleyballfeld kommen!