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Bernhard Wicki hat nach dem zweiten Weltkrieg Filmgeschichte geschrieben und seine Geschichte wurde von seiner zweiten Ehefrau Elisabeth Wicki-Endriss im vorliegenden Buch gesammelt und erzählt.
Wicki war Schweizer, von seinem Vater her, die Mutter stammte aus österreichisch- ungarischer Linie, wurde aber in Niederösterreich geboren. Da sein Vater häufig versetzt wurde, waren Umzüge die einzige Konstante in Bernhard Wickis Leben. Oft wechselte er Schulen und Internate, gehörte zur kommunistischen Jugend, stand aber - für ihn später selbst unbegreiflich - eine zeitlang einer schlagenden Verbindung nah. Wicki studierte Schauspiel in Berlin, und bald gerät er in die Fänge der Nazis, für Jahre wird er im KZ Sachsenhausen interniert, später kommt er frei und bleibt unauffällig, spielt Theater.
Nach dem Krieg macht er mit der Schauspielerei weiter, lernt dann das Fotografieren und wird Regisseur. Schon sein erster Spielfilm "Die Brücke" wird der Film einer Generation, der erste große Antikriegsfilm aus Deutschland.
Das Buch verfolgt dann auch die Karriere in Hollywood, die Wicki mit einigen großen Schauspielern zusammen bringt. Dabei ist die Bekämpfung von Krieg und Faschismus immer sein Thema.
Das Buch zeigt viele Fotos, die Wicki in vielen Lebensstadien zeigen. Auf der anderen Seite gibt es auch eine Menge Bilder aus Filmen und vieles aus dem fotografischen Schaffen des Regisseurs. Einige der 191 Seiten gehen an die Fotos, und die Fotos sind oft eindrucksvoll und von durchgehend guter Qualität. Sie können viel Atmosphäre entwickeln, zeigen klassische Theaterfotografie, aber auch großartige Portraits bekannter Schauspieler - Wicki war nicht nur mit der Filmkamera gut.
Die Texte sind oft Zitate von Wicki und seinen Wegbegleitern, das ganze Leben wird gezeigt, und im Anhang gibt es dann noch zwei Biografien, eine davon tabellarisch, die samt den Filmografien Leben und Werk noch mal in Fakten kleiden. Dieses Buch soll das Erbe von Bernhard Wicki zeigen und bewahren, und damit wird einer der prägenden deutschen Filmer ausführlich gewürdigt. Dabei bleibt das Buch immer gut lesbar und interessant. Für alle, die sich für den Film und seine wichtigsten Vertreter interessieren, ein wirklich gut gemachtes Buch.