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Im Conte-Verlag erschien vor kurzem der vierte Krimi von Kerstin Rech, ein Regionalkrimi, dessen Handlung im Gebiet um Speyer beheimatet ist.
Als bei Umbauarbeiten im Park von Neuweiler, nahe Speyer, ein altes Dokument gefunden wird, ist das nur der Anfang einer Reihe unheimlicher Ereignisse. Nicht nur wird bei Berit Schock, eine Hobbyhistorikerin mit privatem Heimatmuseum, die auch ebenjenes Dokument verwahrt, eingebrochen, sondern der Einbrecher wird kurze Zeit später auch ermordet aufgefunden. Kommissar Hoppe muss sich nicht nur mit den maulfaulen Einwohner Neuweilers und Berit Schock, die ihn auf seltsame Art und Weise fasziniert, auseinandersetzen. Zudem lebt in dem kleinen Dorf auch die Witwe seines besten Freundes - und Hoppe ist überzeugt, dass diese zusammen mit ihrem Liebhaber ihren Mann umgebracht hatte, was er jedoch nicht beweisen konnte. Dann spitzen sich die Ereignisse zu, Menschen verschwinden und auf einmal ist niemand mehr so, wie er zu sein scheint ...
Rech schafft es, eine gute Atmosphäre zu entwickeln und die Geschichte zügig voranzutreiben. Man kann nicht anders, als das Buch in einem Rutsch durchlesen, so vermag die Geschichte um den mythenhaften Schenselo zu fesseln.
Vor diesem Hintergrund ist es umso mehr schade, dass einige Figuren eindimensional und platt bleiben. Ist der Kommissar über lange Phasen des Buchs Sympathieträger und eine der besten Figuren, so verliert er doch im letzten Drittel des Buches arg an Glaubwürdigkeit. Hier hätte die Geschichte ruhig etwas ausführlicher sein können, denn durch das Tempo bleiben einige Handlungen unerklärbar oder unvereinbar mit dem, was man bis dato von den Figuren erfuhr.
Alles in allem, ist "Schenselo" jedoch eine gute Unterhaltungslektüre. Bis zuletzt ist man nicht sicher, wer nun der Schuldige ist, und es wartet so manche überraschende Wendung auf den Leser.