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Das Quilten hat eine sehr lange Tradition, die sich in den verschiedenen Kulturen unterscheidet. Doch immer besteht ein Quilt aus zwei oder mehreren Lagen Stoff, die aufeinander befestigt werden. Meistens wird zwischen eine dekorative Ober- und eine schlichte Unterseite Vlies gelegt. Die Schlichtheit oder Raffinesse des Befestigens der Lagen als auch der Gestaltung der Oberfläche ist dabei eine Entscheidung des Quilters. Ihm stehen verschiedene Stoffe und auch Quiltstiche zur Verfügung. Die Auswahl an Quiltstichen bildet den Schwerpunkt des Buches "Enzyklopädie Quiltstiche" von Nikki Tinkler, das im Fleurus Verlag erschienen ist.
Doch bevor die Quiltstiche vorgestellt werden, wird zunächst entsprechendes Basiswissen erläutert. Hier findet man Vorschläge für verschiedenes Werkzeug und Zubehör, Grundlagen zu Hand- und Maschinennähtechniken, Informationen zu Garnen, Stoffen und Füllmaterialien sowie eine Einführung in die Vorbereitung des Stoffes wie auch in den eigentlichen Nähvorgang. Es werden verschiedene Arten des Quiltens besprochen: das Sashikoquilten, das Italienische Quilten, das Trapunto, das Kanthaquilten und das Hand- und Maschinenquilten. Nach dem Basiswissen werden insgesamt 161 verschiedene Quiltstiche vorgestellt. Am Ende des Buches findet der Leser Tipps zum Reinigen, Lagern und Ausstellen von Quilts, ein Glossar und Register sowie einige Bezugsadressen.
Wenn man mit dem Nähen ein wenig vertraut ist, kann die Einführung in das Quilten zu Beginn des Buches durchaus ausreichend sein, um ohne entsprechende Vorkenntnisse mit dem Quilten zu beginnen. Hierbei ein kleines Objekt zu wählen wird sicher nicht schaden. Ist man experimentierfreudig und bereit, Fehler zu machen, könnte die Einführung auch Nähanfängern genügen. Die Sammlung der Stiche ist riesig. Ganze 161 Stiche werden hier in Schritt-für-Schritt-Anleitungen erklärt. Einem Stich ist dabei eine Seite gewidmet, die sowohl ein Foto des Stiches von oben und unten als auch die Anleitung in Schritten enthält. Der Schwierigkeitsgrad ist recht verschieden und insbesondere bei komplizierteren Stichen, die auf einfachen aufbauen, ist es notwendig, den einfachen Stich zu beherrschen. Ist man also unerfahren, muss man sich langsam vorarbeiten. Um in der Vielzahl der Stiche nicht den Überblick zu verlieren und den "perfekten" Stich schneller zu finden, befindet sich zu Beginn der Stichkollektion eine Art Galerie, die insgesamt sechs Seiten umfasst und kleine Fotos der Stiche zeigt und die entsprechende Seitenzahl angibt. Diese Galerie erleichtert die Suche nach einem bestimmten Stich, dessen Namen man nicht kennt, enorm.
Die "Enzyklopädie Quiltstiche" bietet einen Riesenfundus an verschiedenen Quiltstichen. Zusätzlich gibt sie eine kurze Einführung in die Technik des Quiltens. Anfängern wie auch Fortgeschrittenen kann sie eine Quelle neuer Ideen und Inspiration sein, denn mit Hilfe eines Stiches lassen sich auch schlichte Oberflächenstoffe wirkungsvoll gestalten. Der einzige Wehmutstropfen ist die nicht ganz gelungene Bindung. Obwohl die Ringbindung an sich durchaus praktisch ist, weil das Buch so liegen bleibt, wie man es aufgeschlagen hat, muss man beim Umblättern mitunter vorsichtig sein und darauf achten, dass die Seite zur Bindung hin nicht knickt. Das Papier ist recht dünn und der Ring der Bindung recht eng, so dass bei Unachtsamkeit die Lebensdauer der einzelnen Seiten eventuell verkürzt sein könnte. Für 9,90 Euro bekommt man hier aber eine Enzyklopädie der Quiltstiche, die diesen Namen auch verdient.