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Jack the Ripper geht im Whitechapel des Jahres 1888 in London um und versucht seinen Verfolgern zu entkommen. Er versteckt sich hinter der Identität einer der acht Personen, die im Spiel "Mr. Jack" eine Rolle spielen. Doch hinter welcher?
"Mr. Jack" ist ein Spiel für zwei Personen, bei dem einer die Rolle von Jack übernimmt und der andere versucht, ihn zu stellen. Er wird der Inspektor genannt. Kein Spieler spielt mit nur einer Figur, sondern beide mit allen. Natürlich weiß der Spieler, der Jack spielt, hinter welcher Person er sich verbirgt und versucht so, diese für den Inspektor möglichst unauffindbar zu machen.
Auf dem Spielfeld befinden sich die acht Personenspielsteine, sechs Laternen und verschiedene Zugänge zur Kanalisation. Zusätzlich gibt es vier Ausgänge, durch die Jack flüchten kann, zwei davon sind aber durch eine Polizeisperre verschlossen worden. Die Personenspielsteine haben eine farbige Seite, die die dargestellte Person als "verdächtig" kennzeichnet und eine schwarzweiße, die zeigt, dass hier jemand "unschuldig" ist. In einer Runde werden von jedem Spieler jeweils zwei Personen bewegt. Jede davon hat besondere Eigenschaften wie eine Lampe, die Fähigkeit durch Gebäude zu gehen oder die Polizeisperren zu bewegen, welche das Spiel noch spannender gestalten. Nach einer Runde muss Jack sagen, ob es Zeugen gibt. Das ist der Fall, wenn seine Figur beleuchtet oder sichtbar ist, er sich also in der Nähe einer Lampe oder einer anderen Person aufhält. Ist das nicht der Fall, gibt es keine Zeugen. Auf diese Weise können immer einige Personen als "unschuldig" identifiziert werden und ihr Spielstein wird umgedreht. Das Ziel des Inspektors ist es natürlich, herauszufinden, hinter welcher Person sich Jack versteckt, während dieser versucht, möglichst unsichtbar zu bleiben. Doch er muss nicht nur entdeckt, sondern auch gefangen werden, was gar nicht so einfach ist. Zusätzlich gehen im Laufe des Spiels nach und nach die Laternen aus, was dafür sorgt, dass es immer weniger Zeugen gibt.
"Mr. Jack" kann ausschließlich von zwei Personen gespielt werden. Es funktioniert nach einem einfachen Ausschlussverfahren. Gerade zu Anfang wird Jack dem Inspektor noch unterlegen sein, doch nach einiger Zeit wird er immer erfahrener. In der Anleitung befinden sich bereits einige Tipps, wie Jack geschickt taktieren kann. Es empfiehlt sich auch, immer wieder die Rollen zu tauschen, damit es spannend bleibt.
Die Spielregeln sind leicht verständlich und sehr schnell erklärt. Ein wenig komplizierter wird es nur durch die Sonderfunktionen der einzelnen Figuren. Diese muss man zu Anfang noch öfter nachschlagen, aber durch leicht zu deutende Symbole auf den Karten hat man diese auch bald gelernt. "Mr. Jack" ist auf acht Runden begrenzt, somit dauert ein Spiel nur circa dreißig Minuten. Hier versteckt sich allerdings eine weiterere Schwierigkeit. Oft vergisst man, den Stein zu verschieben, der die Runden markiert. Man muss dann immer sehr genau überlegen, wer als letztes an der Reihe war, um nachvollziehen zu können, wo der Stein eigentlich richtig steht und in welcher Runde man sich tatsächlich befindet. Auch an die Laternen, die in Runde Eins bis Vier entfernt werden sollen, muss man denken, was im Eifer des Gefechts leider öfter mal vergessen wird. Schade ist auch, dass die Startaufstellung für die Figuren in der Anleitung nur recht klein abgedruckt ist, dass diese sich auch auf dem Deckblatt der Anleitung befindet, wird dem Leser verschwiegen. Bei Details hat man trotzdem Schwierigkeiten, alles gut zu erkennen. Kleine Markierungen auf dem Brett oder eine vereinfachte Grafik währen hier hilfreich gewesen.
Besonders gelungen ist die Gestaltung des Spiels. Die Spielsteine sind aus Holz und werden mit den Bildern der Personen beklebt. Der Spielplan und sämtliches weitere Material sind aus dickem, stabilem Karton und haben eine garantiert lange Lebensdauer. Die Illustrationen sind liebevoll gestaltet, passen gut zum Flair des Spiels und man schaut sie einfach gerne an.
"Mr. Jack" zu spielen macht trotz kleinerer Unzulänglichkeiten Spaß, aber bei zu vielen Runden hintereinander stellt sich eventuell eine gewisse Eintönigkeit ein, besonders wenn man immer mit dem gleichen Gegner spielt. Man entwickelt recht schnell eine bestimmte Taktik und aufgrund der Einfachheit des Spielablaufs sind sich die Runden recht ähnlich. Hat man einmal den Dreh raus, wie man sich am besten versteckt beziehungsweise wie man Jack am besten auf die Schliche kommt, ist das Spiel nicht mehr so spannend wie noch zu Anfang. Taktikern wird es trotzdem einige spannende Spielstunden bescheren.