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 Gruselkabinett, Folge 22: Der fliegende Holländer


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


John Neale Dalton erinnert sich: Vor Jahren traf er sich mit seinem ehemaligen Schüler, dem Prinzen Albert Victor, zur Aufführung der Oper "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner. Natürlich kamen sie auf die für beider Leben prägende Episode zu sprechen, die sich sieben Jahre zuvor auf See ereignet hatte. Damals, der Prinz war zur Militärausbildung an Bord des Segelschiffs und sein Mentor Dalton begleitete ihn, sahen sie urplötzlich ein Schiff in unmittelbarerer Nähe vorbei gleiten. Es war unzweifelhaft das Schiff des verfluchten "fliegenden Holländers". Damals erzählte Dalton seinem Schüler und dem Steuermann die Geschichte des unglücklichen Kapitäns.
Der Mann hatte vor Jahrhunderten versucht, Kap Horn zu umsegeln. Ein gewaltiger Sturm drohte das Segelschiff zu zerschmettern. Doch als der Steuermann versuchte, das Kommando zu übernehmen und die Umseglung abzubrechen, verfluchte der Kapitän Mannschaft und einen ungnädigen, in seinen Augen schwachen Gott. Die Strafe war fürchterlich: Für alle Ewigkeit muss er nun mit seiner Mannschaft auf See bleiben. Nur alle sieben Jahre ist es dem Verfluchten erlaubt, an Land zu gehen und eine Frau zu freien, die ihm die Treue halten muss. Dann, und nur dann können er und die Mannschaft erlöst werden.
Dann erzählte der Lehrer die tragische Geschichte der einzigen Braut, die nicht nur diesen Pakt einzugehen gewillt war, sondern den "fliegenden Holländer" gar liebte.

Dreiundfünfzig Minuten dauert die zweiundzwanzigste Folge des Gruselkabinetts, einer Serie von "Titania Medien". Sie versucht nicht nur die Sage des unglücklichen, ewig die Weltmeere heimsuchenden Unglücksboten zu erzählen, sondern wählt eine äußerst verschachtelte Dramaturgie.
Diese erweist sich als einzige Schwäche einer ansonsten brillanten Inszenierung. Sowohl die fantastisch klar und beeindruckend eingespielte Musik als auch die grandios aufgelegten Sprecher veredeln dieses Abenteuer. Auch die Effekte - Sturmgeräusche, Gewitter, Möwen, knarrende Luken, ... - sind vom Allerfeinsten.
Die Atmosphäre, die aufkommt, ist dramatisch und sehr spannend. Dank Wolfgang Condrus ist diese Folge, die frei auf der Erzählung von Heinrich Heine basiert, eine der gelungensten der gesamten Serie - wenn man von der zu verschachtelten Konstruktion der Erzählebenen einmal absieht.

Da der Preis außergewöhnlich günstig ist, sollte man sich den "Fliegenden Holländer" unbedingt einmal anhören - er ist ein Juwel des Gruselkabinetts.
Ein besonderes Lob hat die Illustration verdient. Sie zeigt vor einem wütend-fanatischen Blick eines bläulichen Gesichts den Segler des Holländers in seiner ganzen Pracht. Firuz Askin hat sich hier selbst übertroffen und die Dramatik der Handlung gut getroffen.

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2007 | ISBN: 9783785733509 | Laufzeit: 53 Minuten | Preis: 7,95 Euro

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