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Im Jahre 1807 gerät die "Dolores" in ein gefährliches Unwetter, das das Schiff tagelang vor sich herpeitscht. An Board befindet sich die Schweizer Familie Robinson. Der Mast des Schiffes bricht und kurze Zeit später läuft das Schiff auf ein Riff. Die Mannschaft flieht mit den Rettungsbooten aufs offene Meer hinaus. Dabei lassen sie die Familie zurück, was allerdings deren Glück ist, denn die Männer sehen in ihrer schnellen Flucht nicht, dass Land in ihrer Nähe ist - sie haben sich für den falschen Weg und damit den Tod entschieden.
Das Abenteuer der Familie Robinson beginnt. Sie bauen sich ein Floß und gehen zusammen mit dem Hund des Kapitäns an Land. Dabei nehmen sie eine Reihe an Vorräten aus dem Schiff mit. Nun müssen sie sich auf der einsamen Insel durchschlagen. Doch so einsam ist sie doch nicht, denn eines Tages nähert sich ein Piratenschiff. Ihr Schicksal scheint besiegelt zu sein ...
"Die Schweizer Robinson Familie" ist die 44. Folge der Hörspielreihe "Die Originale". In dieser Reihe hat sich der Verlag Europa viele Klassiker vorgenommen, auf deren Grundlage Hörspiele produziert wurden, die sowohl junge Hörer mit den alten Geschichten bekannt machen als auch ältere Zuhörer an ihre Kindergeschichten erinnern sollen. Die Klassiker dieser Reihe sind besonders schön aufgemacht. Die CDs besitzen eine Vinyloptik wie alte Schallplatten und die Cover sind mit wundervollen Bildern verziert.
Die Geschichte erinnert sehr an "Robinson Crusoe". Während Robinson Crusoe auf seiner einsamen Insel mit einheimischen Kannibalen zu kämpfen hatte, muss sich die Familie Robinson mit Piraten herumschlagen. Das ist aber auch der einzige Unterschied zwischen den Geschichten. Ansonsten ist die Geschichte der Familie Robinson einfach nur ein Abklatsch von "Robinson Crusoe".
Dennoch ist die Geschichte spannend geschrieben und sehr unterhaltsam. Der Autor Johann David Wyß schafft es, die Figuren mit einem einzigartigen Charakter auszustatten und dadurch den Leser - oder in diesem Fall: Hörer - in seinen Bann zu ziehen. Dazu überzeugt er immer wieder mit neuen überraschenden Wendungen und witzigen Ideen, die dann auch in die Tat umgesetzt werden. Man fiebert die kompletten 44 Minuten mit der Familie mit.
Die Sprecher leisten eine gute Arbeit und geben den Charakteren eine einzigartige Stimme. Selbst die beiden Brüder, die von den Piraten gefangen genommen werden, kann man allein an den Nuancen in der Stimme unterscheiden. Zusammen mit den Hintergrundgeräuschen geben die Sprecher dem Zuhörer das Gefühl, mit der Familie zusammen auf der Insel gestrandet zu sein.
Fazit: Eine tolle Geschichte, allerdings gleichzeitig nur ein Abklatsch von "Robinson Crusoe".