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"Webdesign. Das klingt einfach. Da macht man doch einfach mal eine Webseite, das kann doch heute jeder." So mag sich das manch Einsteiger denken, wird dann aber überrascht sein, wie schwierig sich die Gestaltung dann doch erweisen kann und wie unbefriedigend die Ergebnisse sein können. Hier hilft das Buch "Gelungenes Webdesign - Eine praktische Einführung in die Prinzipien der Webseitengestaltung" von Jason Beaird.
Das Buch sticht vor allem dadurch aus zahlreichen ähnlichen Publikationen hervor, dass es sich nicht einem besonders modernen Stil widmet, der dann doch in einigen Jahren oder Monaten wieder überholt ist. Ganz im Gegenteil hat sich der Autor mit den Basisinformationen beschäftigt, die dauerhaft Gültigkeit haben. Genau diesen Aspekt betont er auch und hält seine Leser dazu an, ein Design zu erschaffen, das nicht von außergewöhnlichen Techniken oder Bildschirmgrößen abhängig ist. Er findet es wichtig, dass man genau die richtige Balance zwischen Funktionalität und Design findet.
Im Einzelnen werden fünf wichtige Bereiche im Buch behandelt. Begonnen wird mit dem Layout und der Komposition. Hier wird erklärt, wie das Gesehene auf den Betrachter wirkt, wie man mit den Navigationsbalken umgehen sollte, warum der goldene Schnitt wichtig ist und wie man ihn auf ein eigenes Design anwendet und vieles mehr. Hier geht er auch darauf ein, wie man mit einem Kunden arbeitet und herausfindet, was überhaupt gewünscht wird. Danach lernt man etwas zu Farben. Ganz klassisch wird man mit Hilfe eines Farbkreises in diese so faszinierende Welt eingeführt. Aber Beaird nimmt sich diesem Thema nicht nur auf rein technische Weise an, sondern versucht auch die Psychologie zu beachten und erklärt die Wirkung der einzelnen Farben auf den Menschen. Das dritte Kapitel behandelt Texturen. Von Laien oft im Übermaß oder ungünstig eingesetzt, wird uns hier gezeigt, wie man mit ihrer Hilfe einer Webseite zu mehr Individualität verhelfen und sie "fühlbar" machen kann.
Besonders wichtig ist natürlich die Typografie. Was wäre eine Webseite ohne Texte? Sie sind notwendig, um die Kommunikation überhaupt erst zu ermöglichen. Beaird erklärt, dass es nur eine sehr geringe Anzahl von so genannten "sicheren Schriften" gibt, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie auf jedem Rechner gleich angezeigt werden. Er gibt aber äußerst aufschlussreiche Beispiele, wie man trotzdem mit ausgefallenen Schriftarten kreativ arbeiten kann. Zusätzlich führt er uns natürlich in das Grundwissen zur Typografie allgemein ein und behandelt Serifen, Abstände und vieles mehr.
Abschließend beschäftigt sich der Autor mit den so wichtigen Bildern. Verstärkt geht er auf das Rechteproblem der oft illegal genutzten Bilder ein. Darüber hinaus erfährt man, wo man kostenlos gutes Material bekommen kann oder wie man selbst gute Fotos macht. Aber natürlich geht es auch darum, wie man ein Bild oder eine Grafik überhaupt effektvoll zum Einsatz bringt oder wie man diese so bearbeiten kann, dass sie ein echter Blickfang werden.
Im dritten Kapitel verschieben sich leider die Bildnummerierungen, so dass im Text die falschen Namen auftauchen, was ein wenig verwirrend ist, ansonsten ist dieses Buch aber sehr perfektionistisch umgesetzt worden. Die einzelnen Kapitel heben sich farblich voneinander ab, die Überschriften geben einen groben Überblick darüber, wo man sich gerade befindet und erleichtern das Finden von bestimmten Themenbereichen. Da "Gelungenes Webdesign" durchgehend farbig gehalten ist, sind auch die Beispielbilder sehr gut zu erkennen und unterstützen den Text. In Fußnoten werden die Webseiten genannt, auf die der Autor sich bezieht, so dass man leicht selbst im Internet nachsehen kann, wie etwas umgesetzt wurde. Der Text ist leicht verständlich, Fachausdrücke kommen kaum vor oder werden erklärt. Insgesamt handelt es sich hier um ein wirklich gutes Einsteigerbuch in den Bereich Design speziell auf Webseiten zugeschnitten.