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Klaus Waldheim, dessen Ehe gescheitert ist, verlässt Berlin und will in Tokio ein neues Leben beginnen. Dort wird er als Deutschlehrer arbeiten.
Von einem früheren Aufenthalt in der Millionenmetropole kennt er Kiyomi, die ihm auch dieses Mal wieder mit Informationen über Tokios aktuelles Nachtleben versorgt und nicht nur Klaus, sondern auch den Leser, in die Glitzerwelt Tokios entführt.
In Tokio trifft er Lilly wieder, die er bei einem Film-Casting für eine Seifenoper in Berlin kennen gelernt hat. Schon bald funkt es zwischen Klaus und Lilly, die sich wegen der Aufnahmen für die Seifenoper in Japan aufhält. Doch Klaus muss feststellen, dass Lilly nicht immer sonderlich ehrlich zu ihm ist. Oder warum sitzt sie "Händchen haltend" mit ihrem Regisseur in dem vom dem Filmteam angemieteten Grundstück?
Neben dem offiziellen Unterricht an einer Sprachschule, gibt Klaus auch noch einem reichen Privatschüler Deutschunterricht, da dieser eine Deutsche heiraten und am Tag der Hochzeit seine Braut mit Deutschkenntnissen überraschen möchte. Mitten in den Vorbereitungen zu dieser äußerst exklusiven Hochzeitsfeierlichkeiten, zu der sowohl Klaus und Kiyomi, als auch Lilly und ihr Filmteam eingeladen sind, wird auf dem Villengrundstück der Familie ein Hausangestellter ermordet und kurz darauf ertrinkt ein Dienstmädchen auf rätselhafte Weise.
Als er, insbesondere um seine Lilly zu überraschen, wieder für kurze Zeit nach Berlin zurückkommt, erwarten ihn dort selbst einige Überraschungen. Lilly befindet sich angeblich wegen kurzfristig verlegter Drehaufnahmen in Berlin, jedoch stellt sich bald heraus, dass sie dort ganz andere Aufgaben übernehmen will. Und von denen ist Klaus alles andere als begeistert, zumal er selbst plötzlich mitten in eine Handlung einbezogen wird, die so gar nichts mit ihm selbst zu tun hat.
Die eigentliche Handlung des Krimis ist jedoch nicht sonderlich spannend. Schnell wird dem Leser klar, wer hinter den Morden steckt und dass noch weitere Verbrechen geplant sind. Zu auffällig ist das Verhalten einiger Personen dargestellt.
Allerdings hat Jürgen Ebertowski hervorragend recherchiert und es gelingt dem Leser nicht nur einen Einblick in die glitzernde Welt Berlins sondern auch in das gesellschaftliche Leben von Tokio zu bekommen. Aber auch die Landschaft Japans, sowie die Lebensgewohnheiten dort, werden umfassend beschrieben. Schnell wird klar, das Leben in Japan und in Deutschland können unterschiedlicher nicht sein.
Ein gewöhnungsbedürftiger Krimi, der vielleicht Menschen, die sich eher mit der japanischen Art zu leben identifizieren können, besser gefällt.