Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Manga und Comic haben sich schon lange von den Kindergeschichten emanzipiert und manchmal geraten sogar Geschichten, die man hier gar nicht erwarten würde, in das Gewand der Bilder und Sprechblasen.
Jackie ist vom Tod ihrer Exfreundin Noah tief verletzt und deprimiert. In einem ungewöhnlichen Ritual will sie von Noah Abschied nehmen. Sie überredet Noahs Bruder Nick, die Asche der Freundin auszutauschen und beginnt dann ein Abschiedsphase von zwölf Tagen, während der sie die Asche in verschiedenen Formen zu sich nimmt. Ihr Leben und die Anwesenheit von Nick mischt sich mit ihren Erinnerungen an Noah. Ein leicht psychedelischer und trauriger Trip beginnt.
Zweihundert schwarzweiße Seiten mit Bildern, die teilweise einem sehr europäisch-amerikanischem Ideal entsprechen, teilweise aber auch einem geradezu überhöhten, überkitschten Manga-Stil haben. Dieser Mix ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Auch dass zwischendurch koreanische Sprechblasen unübersetzt bleiben, wirkt ungewöhnlich.
Problematischer ist die teilweise wirre Führung der Geschichte. Die Charaktere kann man schlecht unterscheiden, Details wechseln von schwarz zu grau - dabei gibt es keine Graustufen, sondern meist Raster und seltener Muster - und die Dialoge bleiben oft ein bisschen elliptisch, führen zu keinem Kenntnisgewinn über Charaktere oder Geschichte.
Insgesamt wirkt "12 days" ambitioniert, aber auch abgehoben. Es hat hier und da poetische Momente, bleibt aber insgesamt genauso farblos, wie es im Druck ist. Ein farbloses Büchlein, das nicht wirklich funktioniert.