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Hält der Leser Timmerbergs-Beziehungs-ABC/ Timmbergers-Singel-ABC in den Händen, muss er sich erstmal entscheiden, aus welcher Richtung er lesen will, oder einfacher gesagt, ob er das Single-ABC oder das Beziehungs-ABC wählt. Wie es schon im Titel steckt, präsentieren sich ganz brav nach dem Alphabet geordnet die Eingebungen zu dem jeweiligen Buchstaben des Autors Helge Timmerberg. Aber egal, ob man sich nun für die Single- oder die Beziehungs-Ausgabe des Alphabets entscheidet, erwarten den Leser im Schnitt 2-3 Seiten Helge Timmerberg pur pro Buchstabe, wo er zu dem ausgewählten Stichwort seine Eindrücke schildert. So erwartet den Leser zum Beispiel unter dem Buchstaben E im Beziehungsteil das Thema Ehebruch, der als Allheilmittel für eine Ehe dargestellt wird, und beim Singleteil unter dem Buchstaben M das Stichwort "magerer Single", da ja von Natur aus das Weibchen die Essenszubereitung übernommen hat und der werte Autor aus fehlender Kochlust den Einheitsbrei in verschiedenen Farben vorzieht, aber wie viel Lust hat man darauf schon?
Timmerbergs-Beziehungs-ABC und das dazugehörige Timmbergers-Single-ABC gehören sicherlich nicht zu den Werken, denen man das Prädikat wertvoll zuordnen würde. Zwar verspricht es aus zwei verschiedenen Leserichtungen doch einiges, denn das ABC bietet ja gewöhnlich viel Raum, aber das als therapeutische Alternative angepriesene Werk für alle Beziehungs- beziehungsweise Singlefragen, bietet dem Leser eher eine autobiographische Erkenntnis über das Liebesleben des Helge Timmerberg als wahre Hilfe für den Leser. Sicherlich, sein Humor präsentiert sich in diesem Buch steinerweichend, kompromisslos und frech, aber letzten Endes stellt es doch nur seine Liebesphilosophie, alphabetisch geordnet, sowohl in einsamen Zeiten als auch in den Tagen zu zweit ohne jeglichen hilfreichen Wert für den Leser dar. Zwar ist Timmerberg mit seiner Liebesauffassung voll im Trend. Hierbei orientiert sich der Autor an dem Prinzip Lebensabschnittsgefährte: Möglichst viel Freiraum, aber alleine im Bett liegen möchte man nicht. Sicherlich präsentiert er hier, auch nicht gerade literarisch wertvoll, einen Zeitgeist. Aber wer nicht wirklich persönliches Interesse an Helge Timmerberg hat, sollte doch die Finger von diesem Werk lassen.