Der "große amerikanische Schlag? ist eine ganz traditionelle Großveranstaltung und die einzige, die die WWE von der aufgekauften Konkurrenz WCW übernommen hat. Da gehört natürlich ein gehöriger Schuss Patriotismus zu, und die klassische Wrestlinghärte.

MVP verteidigt im Opener gegen Matt Hardy. Und die beiden haben sich nicht nur die Fehde des Jahres 2007 geliefert, sie liefern hier auch ein wirklich gutes Match, guter Einstand, verbissen, technisch gut, so muss Wrestling sein.

Für alle, die technisch richtig gutes Wrestling mögen, gibt es dann eine offene Challenge um den Cruiserweight-Titel, bei dem gleich sechs Wrestler auf einmal im Ring stehen. Dabei gibt es eine Menge spektakulärer Moves und einen wirklich überraschenden Sieger.

Warum dann der Sandman gegen Carlito antritt, weiß eigentlich keiner so richtig. Sandman ist ein ehemaliger ECW-Champion, hat aber seine besten Tage schon deutlich hinter sich. Carlito ist eigentlich einer der besten jungen Wrestler, hat aber einfach ein schwarzes Jahr. Ihr Cane-on-a-Pole-Match - ein Rohrstock ist auf einem überlangen Ringpfosten befestigt, und wer ihn als erstes holt, darf ihn einsetzen - ist eigentlich nur eines: langweilig. Dann geht es um den Frauentitel, Candice Michelle tritt gegen Melina an. Leider sind die beiden aber nicht wirklich gute Wrestlerinnen, da hat man schon viel Besseres gesehen.

Sehenswert ist endlich wieder das Match um den Intercontinental-Champion. Umaga verteidigt gegen Jeff Hardy, und man kann eigentlich kaum glauben, dass der gewichtige Samoaner mit dem Highflyer gut harmoniert, aber die beiden bringen wirklich eine gute Show in den Ring.

Daran hätten sich die Jungstars John Morrison - und der ehemalige Johnny Nitro sieht wirklich wie Jim Morrison aus - und CM Punk ein Beispiel nehmen können, denn deren Match wirkt ein bisschen hilflos. Ein paar gute Moves, aber keine gute Geschichte. Schade drum.

Das nächste Match sorgt für ordentlich Stimmung, und zwar mit Dusty Rhodes gegen den Legendenkiller Randy Orton, damit der sein Gimmick ein bisschen ausbauen kann. Und die beiden treten auch noch in einem Texas Bull Rope Match an. Wenn "The American Dream" Dusty Rhodes nicht auf die Sechzig zugehen würde, dann wäre das Match ein Knüller, so ist es trotz "Texas Bullrope"-Klausel nur ein nettes Füllsel.

Um den Smackdown-Titel treten dann der neue Champion Great Khali, dazu Kane und Batista an. Drei große Monster, Langeweile pur. Das Match wurde vermutlich auch einfach zu spät festgesetzt, um noch gut aufgebaut zu werden. In der Woche zuvor hatte Edge den Titel abgeben müssen, weil er eine recht schwere Verletzung abbekommen hatte.

Ganz anders das Match um den Raw-Titel. John Cena verteidigt gegen Bobby Lashley, und das geht ab wie Zäpfchen, meine Herren. Beide werden gerne mal schlechtgeredet, John Cena könne nicht wrestlen, Bobby Lashley wäre nur ein Muskelberg, hier zeigen die beiden eines der großen Matches des Jahres. Cena ist zu Recht einer der größten im Business heutzutage, Lashley ist im Ring schon ein ganz Großer, wenn er noch ein besserer Schauspieler wird, wird er für Jahre den Mainevent mitbevölkern.


Ein sehr wechselhaftes Großereignis des Wrestlings, da wechseln eher blödsinnige Matches mit Kämpfen ab, die schon fast Klassikerpotential haben. Dazu kommen noch nett gemachte Zwischenepisoden, insgesamt einer der besseren Pay-Per-Views der WWE. Vom Kampf Lashley gegen Cena wird man noch einige Zeit reden, die MVP-Matt Hardy-Fehde wird auch in Erinnerung bleiben, der Rest ist teils guter, teils furchtbarer Füllstoff.