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Der unglaubliche Reichtum antiker Kultur prägt bis heute unser Leben. Vor allem die griechische Kultur bildet das Fundament des heutigen Europas. Mit den Eroberungszügen Alexander des Großen, der die militärischen Voraussetzungen für die Ausbreitung der griechischen Sprache und Tradition schuf, begann die Ära des Hellenismus. Erst unter den Schwertern der römischen Invasoren fand diese ein Ende, als die glücklose ägyptische Königin Kleopatra vergeblich versuchte, ihrem hellenistisch geprägten Land die Unabhängigkeit zu erhalten.
Nicht die militärischen Bedingungen der hellenistischen Epoche, sondern ihre kulturellen Eigenheiten sind das Thema dieser Aufsatzsammlung, die der Klett Cotta Verlag herausgebracht hat. Was hier von namhaften Althistorikern, Graezisten, Altphilologen und Kulturwissenschaftlern zusammengetragen wurde, ist bemerkenswert. Unter der Ägide des Althistorikers Gregor Weber wurden hier nahezu alle Aspekte der hellenistischen Kultur berücksichtigt und für ein großes Publikum herausgearbeitet. So finden sich Beiträge über den Aufbau der griechischen Polis als politischer und soziokultureller Einheit, über die Bedeutung der politischen Zentren und Residenzen, über Religion und Mythos und über die Wiege der antiken Philosophie. Aber auch die wechselseitige Befruchtung von hellenistischer Kultur und Judentum, die "Kriegskunst" der griechischen Staaten und ihre komplexen Bündnissysteme werden in einzelnen Aufsätzen behandelt. Am Ende schließlich werden die Spuren des Hellenismus bis in die römische Republik verfolgt und die Frage behandelt, inwiefern sich der Hellenismus als "Kulturepoche" definieren lässt.
Alle Aufsätze zeichnen sich durch ein hohes Niveau aus, ohne in trockene Wissenschaftssprache zu verfallen. Die namhaften Autoren (darunter Burkhard Meißner, Klaus Bringmann und Hans-Joachim Gehrke) berücksichtigen stets den aktuellen Forschungsstand, wie sich auch an dem üppigen Literatur- und Verweisapparat erkennen lässt. Ein Index wurde ebenfalls beigefügt, so dass sich einzelne Themenkomplexe auch zwischen den einzelnen Aufsätzen nachverfolgen lassen.
Wer sich für die hellenistische Ära interessiert, wird mit diesem Buch - und zwar auch abseits der bekannten Fakten und Daten - sein Wissen vertiefen können und dabei immer wieder erkennen, wie deutlich noch die Fundamente zu erkennen sind, auf denen unsere heutige Kultur ruht.