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Der französische König Luwdig XIV., besser bekannt als der Sonnenkönig, gibt immer wieder Stoff für Abenteuerromane her. In guter alter Mantel-und-Degen-Tradition haben die zwei französischen Autoren Yves Jégo und Denis Lépée einen neuen Roman verfasst, der an Ludwigs Hof Versailles spielt.
Der einst mächtige Kardinal Mazarin, der dem jungen König den Weg zur Macht ebnete und ihm ein geordnetes Reich hinterließ, liegt auf dem Sterbebett. Sogleich wittern die Speichellecker und Hinterzimmerintriganten ihre Chance. Alte Rechnungen sollen beglichen, lukrative Ämter vergeben werden. In den Mittelpunkt rückt dabei der junge Gabriel de Pontebriand, Sekretär der berühmten Theatergruppe Moliére, der einer der Günstlinge des Königs ist. Er gelangt in den Besitz einiger brisanten Dokumente, die einen Skandal auslösen könnten - und die so mancher Höfling allzu gerne in die Finger bekommen würde. Allerdings sind die Texte in einem Geheimcode verfasst, und Gabriel hat alle Hände voll zu tun, um seine Widersacher auszumanövrieren und die Dokumente zu entschlüsseln.
Was Jégi und Lépée hier abliefern, ist knallbunt, detaillreich geschildert, action- und temporeich, all dies abgeschmeckt mit einer ordentlichen Prise Hofintrigantentum und Geheimniskrämerei. Beste Unterhaltung also, die dem heutigen Lesergeschmack weit entgegenkommt.
Überraschungen freilich darf man von diesem Roman nicht erwarten. Zwischen den Zeilen ist allerdings ersichtlich, welch großen Spaß die beiden eng befreundeten Autoren beim Verfassen von "1661" hatten, und das springt auch auf die Leser über. Ein wirklich guter Unterhaltungsroman im historischen Gewand, der bis zu seinem packenden Finale überzeugt.