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Es sind jetzt schon mehr als elf Jahre, die Flosshilde in der Schneiderei "Faden & Zwirn" lebt. Dort arbeitet Flosshilde als Lehrmädchen von Madame Taft, der berühmtesten Schneiderin weit und breit, die Flosshilde in ihrem Keller wohnen und arbeiten lässt, mehr oder weniger abgeschnitten von der Welt. Doch selbst die kleine Hauswelt birgt noch Geheimnisse, die ihre Meisterin hütet wie einen Schatz, für Flosshilde. Doch eines Tages stürzt Madam Taft und ist in Flosshildes Kellerräumen gefangen, da sie sich das Bein gebrochen hat. Damit "Faden & Zwirn" weiter läuft, weiht Madame Taft Flosshilde nun in das Geheimnis ihrer Arbeit ein und in das, was die Kleider des kleinen Ladens so berühmt macht: Es ist der Zauber der Wünsche, der Träume durch Kleidungsstücke wahr werden lässt. Eine neue Welt tut sich für Flosshilde auf
Das Erste, was einem auffällt, ist die Liebe zum Detail, die aus der ganzen Aufmachung des Buches strahlt. Dazu zählt unter anderem die Einprägung auf dem Einband des Buches, eine Nadel mit Faden, die der Leser entdeckt, wenn er den Schutzumschlag entfernt. Das gleiche Symbol von Nadel und Faden trennt die einzelnen Abschnitte voneinander und am Ende eines jedes Kapitels findet der Leser die Zeichnung einer Garnrolle. Abgerundet wird das Ganze durch die gewählte Schrift, welche den Leser unweigerlich an feinste Stickereimuster erinnert und die richtige Stimmung rüber bringt.
Die eigentliche Geschichte ist eher als schlicht zu beschreiben. Sie ist einfach gestrickt und bei einer Länge von 126 Seiten eher ein Lesehappen. Hat der Autor Fortunato sich ein interessantes Puzzlespiel als Grundlage gewählt, das er auch nach und nach zusammensetzt, so zeigt das Buch doch am Schluss eine gewisse Plötzlichkeit, es endet einfach zu schnell und der Leser ist kaum in der Lage zu folgen, da sich die Ereignisse überschlagen und Schlag auf Schlag folgen. Kein Wunder, dass der Leser dann schnell aus den Augen verliert, warum das Buch nun genau so endet beziehungsweise, wie es nun dazu kam. Hier hätten sicherlich einige Worte mehr nicht geschadet. Ansonsten ist die Geschichte auch nicht als sonderlich anspruchsvoll zu bezeichnen und eher ein netter Zeitvertreib für zwischendurch, aber bei weitem kein Buch, was wirklich etwas Herausragendes darstellt oder das Rad neu erfindet. Aber wer eine kleine Geschichte mit etwas Magie sucht, der könnte durchaus Gefallen an diesem Buch finden.