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 Die Pellinor-Saga, Band 1: Die Gabe

Serie: Die Pellinor-Saga, Band 1
Autoren: Alison Croggon
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Es ist ein tristes Leben, das Maerad in Gilmans Feste führt. Grausamkeiten gehören zum alltäglichen Leiden und doch hat Maerad noch Glück, denn ihr Ruf, eine Hexe zu sein, die jeden, der ihr etwas zu leide tut, mit einem Fluch straft, bewahrt sie vor dem Schlimmsten. Das macht aus ihr aber auch eine Außenseiterin. Ihre Mutter hat Maerad schon vor sieben Jahren verloren, an eine Vergangenheit außerhalb der Feste erinnert sie sich kaum noch und so hat sie sich mit ihrem Los abgefunden, tagsüber zu schuften und in der Nacht die zweifelhaften Gesellschaften des Fürsten mit ihrer Laute und Stimme zu unterhalten.
Kein Wunder, dass Maerad kaum zögert, als ein fremder Mann im Kuhstall auftaucht. Cadvan ist ein Barde und nicht weniger verwundert als Maerad ob dieses Treffens, denn er hätte nicht erwartet, hier jemanden mit der "Gabe" zu finden. Maerad ergreift die Gelegenheit beim Schopf und flüchtet mit Cadvan aus der Feste. Doch es ist keine ungefährliche Reise, zum einen, da Maerad in der Nähe der Feste gesucht wird, zum anderen, da auch Cadvan sich auf der Flucht vor den Dienern des Namenlosen befindet, der ihnen Untote, Werwesen und sogar Grabunholde hinterherschickt.
Doch es gelingt ihnen, eine der Lehranstalten der Barden zu erreichen, in der gerade eine große Zusammenkunft stattfindet, denn auch die Barden, Hüter des Lichts, sind vom Namenlosen korrumpiert und schwarze Barden versuchen, die Barden auseinanderzutreiben.
Doch die Sicherheit der Lehranstalt hält nur kurz, denn Maerad wird plötzlich als die Verheißende gehandelt, als diejenige, die den Namenlosen endgültig vernichten soll. So bleibt Maerad nichts anderes übrig, als sich erneut mit Cadvan auf die Reise zu begeben. Eine unwirkliche Reise durch dunkle Wälder und Moore und vergessene Reiche, in denen ihnen so manche unwirkliche Gestalt begegnet, mal freundlich, mal feindlich gesonnen, hat begonnen.

Mit "Die Gabe" führt die Autorin Alison Croggon den Leser in das Land Edil-Amarandh. Angelehnt an die ersten beiden Bücher des "Naraudh Lar-Chanë", die über das Volk der Annaren berichten - bei dem es sich wohl um die Bewohner des atlantischen Kontinents handelt, der im Meer versank -, erschafft die Autorin eine eigene Version und versucht mit "Die Gabe", diese Texte dem Leser näher zu bringen.
Nach diesen Informationen aus dem Vorwort mag es den Leser auch kaum verwundern, wie komplex das Drumherum dieses Buches ist. Eine zweiseitige Karte wird dem Leser zu Anfang an die Seite gestellt, ebenfalls findet er am Ende es Buches Hinweise zur Aussprache, einen kurzen Abriss über die Geschichte Edil-Amarandh und den gesellschaftlichen Ordnungen des Landes sowie der Barden. Garniert wird das Ganze mit einer ausführlichen Anmerkungssammlung mit allerlei Verweisen auf andere Literatur für denjenigen, der sich auf die Suche nach den wahren Wurzeln von Edil-Amarandh begeben mag.
Die Geschichte selber mutet leider etwas schwammig an. Sicherlich ist sie abwechslungsreich und mag den ein oder anderen ob der vielen Landschaftsbeschreibungen an "Der Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien erinnern, aber wirklich viel erfährt der Leser nicht, trotz der teilweise sehr anschaulichen Sprache mit der Liebe zum Detail, was gerade die Personen und Landschaften angeht. Dieser Eindruck mag vor allem daran liegen, dass der Leser so im Ungewissen gelassen wird und noch kein richtiges Ziel auszumachen ist. Sicherlich scheint der Kampf gegen das Böse und das Maerad der Schlüssel zu sein, aber das Wie und Was bleibt ein einziges Rätsel. Freundlich und feindlich gesinnte Figuren wechseln sich ab und Alison Croggon zaubert immer neue Wesen hervor, wodurch die Spannung nicht unwesentlich gestaltet wird, aber trotzdem vermisst man einfach etwas Konkretes, Greifbares. Alles ist sehr mystisch, ähnlich wie die Prophezeiung, der die Figuren von Alison Croggon hinterher jagen. Auch ist das Buch nicht unbedingt etwas für zart besaitete Wesen. Untote können einen, so anschaulich beschrieben, schon gruseln und es wird auch nicht gerade wenig gekämpft und gestorben, dennoch wird ein gesundes Verhältnis gewahrt und dem Leser wird kein Blutbad zugemutet.
So kann der Leser nur hoffen, dass die Nachfolgebände konkreter werden und etwas Licht in das Dunkel bringen. Auf jeden Fall erwartet den Leser eine durchaus unterhaltsame Leselektüre, auf ihre Art fantastisch mit wohl einem sehr interessanten historischen Hintergrund, den man aber nicht kennen muss, um Gefallen an diesem Buch zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2008 | ISBN: 9783404285143 | Originaltitel: The Gift | Preis: 12,95 Euro | 493 Seiten | Sprache: Deutsch

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