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Henne oder Ei? Schoko oder Vanille? Halb voll oder halb leer? Amerika oder Europa? Letztere Entscheidung ist genauso sehr eine Geschmacksfrage wie alle anderen, wenn es um den Kauf von "TransEuropa" geht, welches eine Neuauflage des ein paar Jahre älteren Spiels "TransAmerica" ist. Doch anstatt den nordamerikanischen Kontinent mit einem umfassenden Schienennetz zu versorgen, ist jetzt Europa dran. Von den Regeln und vom Spielablauf her gibt es keine Unterschiede.
[imgleft]images/UploadGrafiken/TransEuropa1.jpg[/imgleft] Auf dem Spielplan sind viele europäische Städte in fünf verschiedenen Farben zu sehen, die über ein Gitternetz miteinander verbunden sind. Zu jeder Stadt gibt es eine passende Karte. Am Anfang einer Runde zieht jeder Spieler zufällig je eine Karte der fünf Farben - diese Städte muss er in der kommenden Runde so schnell wie möglich miteinander verbinden.
Zuerst sucht man sich einen beliebigen Startpunkt auf dem Gitternetz aus. Wenn man dann dran ist, legt man eine oder zwei Schienen von diesem Punkt ausgehend auf den Plan. Gebirge, Flüsse oder das Meer sind schwieriger zu überqueren und beanspruchen einen ganzen Spielzug. So weiten sich die Netze der einzelnen Spieler immer weiter aus, bis sie sich irgendwann miteinander verbinden. Der Trick dabei: Anders als bei "Zug um Zug" darf man das Netz eines Gegners mitverwenden, um die eigenen fünf Städte miteinander zu verbinden. Schafft man das, so endet die Runde und alle anderen Spieler zählen, wie viele Schienenstücke sie noch gebraucht hätten. Diese Zahl wird von ihrem aktuellen Wert - anfangs dreizehn - abgezogen. Landet ein Spieler dabei auf Null, so endet das Spiel und derjenige, der jetzt noch die meisten Punkte hat, hat gewonnen.
[imgright]images/UploadGrafiken/TransEuropa3.jpg[/imgright] "TransEuropa" ist eine angenehm simple Angelegenheit, ein nettes Zwischendurchspiel, das man sogar mit sechs Leuten zocken kann, wenn vielleicht alle noch ein bisschen Bedenkzeit brauchen, was man denn gerne als nächstes aus der Spielkiste rauskramen möchte. Nach einer halben Stunde ist eine Partie dann auch normalerweise schon vorbei. Wie sie ausgeht, entscheidet sich freilich am ehesten darüber, welche fünf Städte man in den verschiedenen Runden zieht. Wenn man Pech hat, bekommt man mehrere, die ganz am Rand des Plans liegen - und dann lässt es sich eigentlich auch nicht vermeiden, viele Minuspunkte zu bekommen. Dann kann man nur noch hoffen, dass die anderen Spieler Städte zu verbinden haben, die zumindest in der Nähe liegen, damit man dort anschließen kann. Ein bisschen kann man andere Streckennetze dabei schon ausnutzen, um einen Vorteil zu bekommen, aber wirklich strategisch ist "TransEuropa" deshalb noch lange nicht. Wer sein Spiel gerne ein bisschen hirnlastiger haben möchte, dem sei die kleine Erweiterung der Zeitschrift spielbox 3/07 empfohlen, die allerdings auch die Dauer des Spiels spürbar verlängert. In dem Rahmen gibt es dann auch bessere Zugspiele.
Auch wenn einem der Bahnstreik vom letzten Jahr noch im Nacken steckt, kann man "TransEuropa" als nettem kleinen Spiel durchaus mal eine Chance geben. Vor allem zugbegeisterte Familien, die sich an "Zug um Zug" schon totgespielt haben, werden "TransEuropa" sicherlich mögen. Oder eben "TransAmerica" - ist ja das gleiche. Moment, stopp, mit einer Ausnahme: Die Handkarten der Europa-Variante haben schöne Zeichnungen von Sehenswürdigkeiten drauf - na wenn das kein Bonus ist ...