Unser tägliches Leben wird von allerlei seltsamen Dingen bevölkert: An Handrührgeräten und Cocktailschirmchen, elektrischen Notenblattwendern und Lüsterklemmen, Mini-Musikmaschinen und Tintenkillern haben nicht nur Sprachwissenschaftler ihren analytischen Spaß. Der Germanist Imre Grimm schreibt wöchentlich Kolumnen über diese so alltäglichen und doch so merkwürdigen Gegenstände; beim Verlag zu Klampen wurden diese Kolumnen nun in dem Büchlein "Das Ding - Die Wahrheit über Zuckerstreuer, Monchichis & Co." zusammengefasst.

Über fünfzig Beiträge wollen dem Leser die wundersamen Dinge des Alltags näherbringen. Sie umfassen eineinhalb bis zwei Seiten, bieten neugierig machende Titel, die Lust aufs Lesen machen, und beinhalten jeweils eine kleine Zeichnung, die den jeweiligen Gegenstand darstellt. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Kolumnen gut zwischendurch lesen.

So erfährt der geneigte Leser beispielsweise, warum die Lüsterklemme das erotischste Werkzeug des Handwerkers ist, oder was an Jo-Jos in der U-Bahn besser ist als an Brustbeuteln auf Klassenfahrt. Auch die Wahrheit über Briefmarkensammler wird ebenso gnadenlos aufgedeckt wie die Gründe, warum wir trotz seines ständigen Umfallens den Wäscheständer so gut finden. Und wollten Sie schon immer mal wissen, woher die putzigen Kuscheltiere Monchichi kamen und wohin sie gingen?

Die Kolumnen bieten eine Mischung aus Anekdoten, Zeitgeschichte und ironischen Betrachtungen, wobei die Melange nicht so richtig zünden will - oftmals zu brav und bieder werden die Pointen, falls vorhanden, dargereicht. Da hätte ein guter Schuss mehr Kaltschnäuzigkeit gut getan, oder wenigstens ein bisschen mehr Augenzwinkern. Cocktailschirmchen und Tagebücher, Reflexhämmer und Steckdosen sind im Alltag dann doch zu gewöhnlich, um eine wirklich spannende oder unterhaltsame Seite zu bieten. Grimms Kolumnen sind alles andere als schlecht, als Auswahl hier aber nicht so gelungen.

Grimm bietet mit seinem Büchlein "Das Ding - Die Wahrheit über Zuckerstreuer, Monchichis & Co." nette Lektüre. Zudem findet sich so mancher in Anekdoten verpackter Gedanke, der dem einen oder anderen Leser vielleicht schon mal selbst über diese besonderen Gegenstände durch den Kopf gegangen ist. Eine mutigere Auswahl an zu behandelnden Dingen des Alltags hätte dem Büchlein aber gut getan.