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Kai ist ein Feuermagier und hat von einem Drachen seine Weihe bekommen. Damit ist er einzigartig auf der Welt, denn er ist die letzte Flamme; der einzige Zauberer, der das Feuer sein Element nennt. Alle anderen wurden von der grausamen Herrscherin Morgoya getötet, denn es wurde prophezeit, dass nur ein Feuermagier sie besiegen kann. Die Hexe hat es bereits geschafft, die Insel Albion zu erobern, und rückt unerbittlich weiter vor. Und obwohl ihr dort viel Widerstand entgegenbrandete, ist es ihr sogar schon gelungen, Hammaburg einzunehmen. Nun hat sie es auf Colona abgesehen.
Kai und seine Freunde, die Elfe Fi, der Drache Olitrax und die Gargyle Dystariel, müssen sich dort einem Angriff entgegenstellen, der all ihre Kräfte erfordert. Endlich trifft Hilfe in Form eines fliegenden Schiffes der Magier ein, doch wider Erwarten ist weder Kais Lehrmeister Magister Eulertin an Bord, noch wird er besonders freundlich empfangen. Man legt ihm sogar einen Sklavenkragen um, um ihn gefügig zu machen. Nur der beherzte Rettungsversuch der Däumlingshexe Amabilia sorgt letztendlich dafür, dass er flüchten kann.
Doch nun beginnt für ihn eine schwierige Zeit, in der sein Ziel nichts Geringeres ist, als die Welt vor Morgoyas Fängen zu retten. Dabei muss er nicht nur gegen einen Riesen antreten, ein magisches Artefakt finden, sich auf Morgoyas Wolkeninsel einschleichen und die geknechteten Elfen befreien, sondern auch sich selbst, seine Stärken und seine Vergangenheit entdecken. Wird es ihm gelingen, dieses Abenteuer zu meistern?
Mit "Das unendliche Licht" nahmen "Die Chroniken der Nebelkriege" ihren Anfang, sie setzten sich in "Der eisige Schatten" fort und finden hier mit "Die letzte Flamme" ihren Abschluss. Doch obwohl es sich bei der Trilogie von Thomas Finn um eine Jugendbuchreihe handelt, ist sie so spannend und komplex, dass sie auch erwachsenen Lesern viel Spaß bereiten wird.
Finns Fantasy-Welt ist eine abgewandelte Form der unseren. Darum kann man sich immer gut vorstellen, wo sich der letzte Feuermagier und seine Freunde gerade befinden. Wirklich interessant wird es aber erst, wenn völlig unbekannte Orte wie eine unterirdische Miene oder ein fliegendes, düsteres Schloss auftauchen. Die Fantasie des Autoren kennt weder bei den detailreich ausgearbeiteten Handlungsorten, noch bei den Charakteren eine Grenze. Uns begegnen viele bekannte Wesen, wie die Gargyle, Klabauter, Drachen, Riesen, Däumlinge und Magier, aber auch ganz neue. Besonders auffallen dürfte hier der Sekretarius Stenzel, dessen untere Körperhälfte die einer Spinne ist.
"Die letzte Flamme" ist ein gelungener Abschluss für diese Trilogie. Der Roman ist genauso fesselnd wie seine Vorgänger und überrascht seine Leser mit einem wirklich unerwarteten Ende. Vom ersten Augenblick an reiht sich ein nervenaufreibendes Ereignis an das nächste und Kai besucht eine Vielzahl von magischen Orten. Besonders Albion übt einen düsteren Reiz aus, denn hier weiß man Kai mitten unter seinen Feinden. Selten war seine Reise so gefährlich, wie an dieser Stelle. Alle noch offenen Fragen werden aufgelöst. Und nicht nur Kai ist überrascht von so mancher Enthüllung, denn als Leser fiebert man pausenlos mit ihm. Außerdem entwickelt sich der Junge von einem recht naiven Irrlichtjäger zu einem großartigen Magier. Doch auch seine innere Stärke hat sich, nicht zuletzt durch die Liebe zur Elfe Fi, noch gesteigert. Man kann zu jeder Zeit nachempfinden, wie er sich fühlt.
Mit Sicherheit gehören die drei Teile der "Chroniken der Nebelkriege" von Thomas Finn mit zu den lesenswertesten Veröffentlichungen des Jahres 2007. Schön, dass es neben Kai Meyer, Cornelia Funke und anderen immer mehr deutsche Autoren gibt, die den Fantasy-Markt mit so spannenden Büchern bereichern.