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 Die Legende der Drachenritter, Band 1: Jaïna

Serie: Die Legende der Drachenritter, Band 1
Autoren: Ange
Illustratoren: Alberto Varanda
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Unheil breitet sich aus. Überall dort, wo ein Drache auftaucht, beginnen die Menschen sich zu verändern. Aus ihnen werden reißende Bestien, die alles Lebendige um sie herum zerfleischen. Selbst die Landschaft verändert sich in immer größerer Entfernung von der Höhle des Drachen. Sie reißt auf, wird zur kargen Wüste und beherbergt nur noch Tod und Verderben. Je länger ein Drache an einem Ort verweilt, um so größer wird der Kreis, in dem die schrecklichen Veränderungen stattfinden.
Die einzige Waffe, die gegen einen Drachen eingesetzt werden kann, ist eine Jungfrau. Der Orden der Drachritter hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, junge Frauen auszubilden und zu mörderischen Kampfmaschinen umzufunktionieren, die sich einem Drachen stellen können. Doch auch dann ist es eine sehr schwere, oft unlösbare Aufgabe. Um so schrecklicher ist für Jaïna die Tatsache, dass bereits sechs Monate vor ihr die eigene Schwester ausgesandt wurde, den Drachen zu besiegen. Doch keine Nachricht ist zu ihr oder dem Orden gedrungen, die Mission muss als gescheitert angesehen werden. Keine leichte Aufgabe für Drachenritter Jaïna und ihre Knappin Ellys. Zumal die Menschen in der Nähe der Drachenhöhle ihnen nur Misstrauen entgegen bringen.

Im Januar 2003 erschien "La Geste Des Chevaliers Dragons: Jaïna". Das Autorenduo Anne und Gérard Guéro alias "ANGE" kreiert darin gemeinsam mit Zeichner Alberto Varanda eine düstere, brutale Welt. Es geht zu wie im tiefsten Mittelalter. Die Menschen vegetieren mehr als das sie leben und einzig die Händler und der Klerus profitieren von den unsicheren Zeiten.
In diese Welt lassen die Autoren das Unheil in Gestalt eines Drachens hereinbrechen. Wo sie sind, mutieren Menschen, verändert sich die Landschaft.
Ohne Hoffnung sind die Menschen dem Unheil ausgeliefert, nichts kann gegen den Drachen bestehen. Nur eine Jungfrau kann sich dem Drachen nähern, nur eine Jungfrau kann also zum Werkzeug des Todes werden.
In düsteren, braun-orange-betonten Farbflächen, wenigen, harten Texten und einem Szenario, das an Grausamkeit und Härte kaum zu überbieten ist, fallen einzig die jungen Frauen auf. Sie sind betont ansehnlich, mit übergroßen Brüsten und einer perfekten Mannequin-Figur versehen. Sie wirken seltsam deplaziert in der männerbetonten Umgebung und fast muss man lächeln, wenn die schlanken Schönheiten gegen riesige Raubeine und brutale Machos antreten. Kaum zu glauben, dass ein Faustschlag dieser zarten Handgelenke einen Riesen von Mann über die Tische befördert - und das ganz ohne Magie.
Doch dank der exzellenten Farbgebung und der grandiosen Grundidee des allesverschlingenden Übels sieht man über derlei Ungereimtheiten gerne hinweg - wenn man auf diese Art brutaler Fantasy gepaart mit "sexy woman" steht. Erstaunlich stimmig auch das brutale Ende des ersten Teils, der abgeschlossen und ohne auf den zweiten Teil zu schielen konzipiert wurde.

Mehr als ein Appetithäppchen ist "Die Legende der Drachenritter, Band 1: Jaïna". Die grandiosen Bilder, die ungewöhnlich detailverliebt dargestellte Welt und das abseits jeglicher Klischees tragische Ende machen Lust auf mehr. Wer diesen Band bereits gut findet, wird an "Die Legende der Drachenritter Band 2: Akanah", kaum vorbei kommen - zu faszinierend ist diese "Welt der Drachenritter".

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2007 | ISBN: 9783939823339 | Originaltitel: La Geste Des Chevaliers Dragons: Jaïna | Preis: 12,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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