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Ron Kelly setzt sich auf seiner Flucht vor der Polizei nach Hawaii ab. Doch auch dort entkommt er seinen geheimnisvollen Gegnern nicht. Die unsichtbaren Schatten stellen dem ehemaligen Journalisten eine teuflische Falle und entführen ihn und die Pilotin Francis in die Urzeit, wo ein Stamm grausamer Echsenwesen die beiden Menschen ihrem gefräßigen Gott opfern wollen: einem Tyrannosaurus Rex
Auch die zweite Folge überzeugt in Sachen Tonqualität auf ganzer Linie. Die Klassik-Edition der Neuauflage der alten Hörspielserie Ron Kelly bilden die B-Movies der Hörspielbranche. Dieser Eindruck rührt nicht nur von den altbackenen Effekten und der Musik her, sondern auch von der Tatsache, dass die Produktionen keinen Erzähler haben. Das führt dazu, dass die agierenden Personen, allen voran Ron Kelly, jede Tat und jede Situation minutiös beschreiben müssen. Gerade in Zeiten hochdramatischer Spannung und Action wirkt das unfreiwillig komisch. Bereits in Track 1 bekommt der Hörer eine eindrucksvolle Kostprobe:
"Hey, was ist das?"
"Da ein Spalt! Die Wand tut sich auf."
"Eine riesige Klaue. Sie greift nach uns."
"Ein Echsenwesen. Ein Ungeheuer."
Besetzungstechnisch hat sich Herr Leubner, der Produzent, leider auch nicht mit Ruhm bekleckert. Die Wirtin Annie spricht so gestelzt und mit überzogen verstellter Stimme, dass man ihr die Rolle niemals abgenommen hätte, wenn sie die Szene nicht mit dem Sprecher des Protagonisten Ron Kelly bestritten hätte. Dieser hält die Stange nämlich die gesamte Spielzeit über hoch und spielt seinen Part äußerst überzeugend. Die Story ist einmal mehr sehr fantastisch und typisch Dan Shocker. Auch in der Serie Ron Kelly zog der Autor alle Register seines Könnens, auch wenn er sich nicht ganz so ausgiebig austoben konnte wie bei Macabros. Durch das Erscheinen des Tyrannosaurus kommt sogar ein wenig Jurassic-Park-Feeling auf, zumal das Brüllen der Riesenechse dem kleinen Label schon eindrucksvoll gelungen ist. Lediglich das Ende ist zu einfach ausgefallen und fordert dem Helden nicht viel Gehirnschmalz ab. Dadurch wirkt das Ende sehr abrupt und bedauerlicherweise gibt es auch nicht den amüsanten Bonustrack am Ende der Geschichte, der das Gefühl von Freiheit und Abenteuer besser zur Geltung brachte als es die Marlboro-Werbung je schaffen könnte.
Das Booklet bietet neben einem Grußwort von Dan Shocker selbst lediglich eine Liste der erhältlichen Hörspiele und das Impressum. Dafür zeigt das Cover wieder eine sehr kunstvolle Grafik von Mark Freier. Zwar ist kein richtiger Dinosaurier zu sehen, dafür aber eine urwelthaft anmutende Brückenechse. Der orangerote Farbton, der die Grafik dominiert, passt perfekt zu dem Titel und verleiht dem Titelbild etwas Archaisches.
Fazit:
Folge 2 der Ron Kelly-Serie ist genauso trashig wie die erste Episode. Das Drehbuch weist ob des fehlenden Erzählers einige eklatante Schwächen auf, dafür überzeugt der Sprecher Ron Kellys auf ganzer Linie. Auch Musik und Effekte hat man so schon schlechter gehört.