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Gerade jüngere Kinder, insbesondere Jungen, interessieren sich brennend für das, was sich auf einer Baustelle abspielt, ob beim Haus- oder beim Straßenbau. Zu den Geräten, Fahrzeugen und Abläufen, aber auch zu den Berufen am Bau haben sie viele Fragen, deren Beantwortung den Eltern nicht immer möglich ist.
Dieses Buch bietet auf abwechslungsreiche, die Betrachter einbeziehende Weise Informationen über das Thema "Baustelle". Es wendet sich an ältere Kindergarten- und Vorschulkinder und ist sicher auch für Schulanfänger noch interessant.
Zunächst geht es um den Hausbau. Die Leser beziehungsweise Betrachter lernen Familie Sommer kennen, die beabsichtigt, ein Haus zu bauen. Eingangs begutachten Eltern und Sohn Sommer beim Architekten ein nach ihren Vorstellungen angefertigtes Modell des Hauses. Darauf folgen Kapitel, die unmittelbar an der Baustelle angesiedelt sind und sich mit folgenden Fragen befassen: "Was passiert auf der Baustelle?", "Wie entsteht ein Haus", "Wie wird das Dach gedeckt?", "Wer arbeitet auf der Baustelle?", "Welche Fahrzeuge gibt es auf der Baustelle?" und "Was passiert mit alten Häusern?"
Anschließend werden größere Baustellen in Augenschein genommen, zum Beispiel eine Großbaustelle für ein Einkaufszentrum und ein Parkhaus, der Straßenbau, der Brückenbau und zum Abschluss der Bau eines Tunnels.
Jedes Kapitel wird auf einer der großzügig bemessenen Doppelseiten behandelt. Den Illustrationen ist, dem Alter der Zielgruppe entsprechend, am meisten Platz beschieden, doch auch die sehr informativen und auf die Zielgruppe zugeschnittenen Texte sind von durchaus beträchtlichem Umfang und inhaltlich bemerkenswert gehaltvoll, ohne allerdings die zuhörenden Kinder zu überfordern oder gar zu langweilen. Diese können sehr gut parallel das Vorgelesene verfolgen und die entsprechenden Informationen in der bildlichen Darstellung verarbeiten, denn Illustrationen und Texte sind bestens aufeinander abgestimmt.
Kleine Klappfenster und -türen geben den Kindern die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen. So lässt sich etwa ein Teil einer Hauswand "aufklappen", und dahinter werden in den verschiedenen Zimmern Handwerker sichtbar, die ihren unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen, beispielsweise dem Anschließen der Sanitäranlagen oder dem Tapezieren. Auch Abläufe werden durch diese Klappfenster veranschaulicht, etwa, wenn das ursprüngliche Bild einen Kipplaster mit Erde zeigt und beim Öffnen des Fensters ersichtlich wird, wie der Kippmechanismus funktioniert, sodass die Erde von der Ladefläche rutscht.
Die Fensterchen lassen sich relativ leicht öffnen, sind aber recht anfällig fürs Zer- oder vor allem auch Abreißen, wenn ungeduldige Kinderhände um das Öffnen streiten oder es nicht schnell genug geht.
Solcher Klappfenster bedienen sich auch viele der im Buch vorhandenen und zum Mitmachen einladenden "Kästen", zum Beispiel die "Mach mit"-Kästen. Hier sind beispielsweise Bilder in die richtige Reihenfolge zu bringen - dann verbirgt sich die Lösung hinter den Fenstern - oder Handwerkern ihre Werkzeuge zuzuordnen. "Schon gewusst"-Kästen bieten weiterführende Informationen zu einem Thema. Die "Schau hin"-Kästen enthalten Rätsel.
Dank der so informativen wie liebevoll-fröhlichen Illustrationen, der erwähnten kleinen motivierenden Extras und der spannenden, hochwertigen Texte haben Kinder viel Freude an diesem Buch, die, wie erwähnt, allenfalls durch abgerissene Fensterchen getrübt werden kann.