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Gareth ist die Hauptstadt des Mittelreichs. Durch die Umstände der letzten Jahre, den Kampf gegen Borbarads Schergen und den Angriff durch die fliegende Festung Galottas sind die Stadt und ihre Bewohner schwer erschüttert. Doch immer noch gibt es diejenigen, die es besser getroffen haben, und die, die von vorneherein nie eine Chance hatten.
Im Meilergrund, einem der erbärmlicheren Viertel Gareths, haust Liasanya. Sie ist jung und geschickt und verdient sich deswegen mit Stehlen ihren Lebensunterhalt. Ihre Freundin Fiana hat es nicht so gut getroffen, denn sie muss ihren Körper an Männer verkaufen, um leben zu können. Doch das Schicksal beider Frauen scheint sich zu bessern, als ein wohlhabender Händler mit einem Auftrag an Liasanya herantritt. Sie soll zum Schein bei ihm eine Stelle antreten und in Wahrheit einen seiner Kollegen bestehlen.
Dieser Auftrag fällt der jungen Diebin leicht und auch die Tage am Hof des tobrischen Händlers Halbart Jalson gefallen ihr sehr. Sie entwickelt Sympathie für den freundlichen Mann, der ihr überraschenderweise sogar den Hof macht. Doch als Halbart eines Morgens bestialisch hingerichtet in seinem Schlafzimmer aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Liasanya. Sie muss fliehen und versucht auf eigene Faust, den Mörder zu finden, um ihr Leben zu retten und den feigen Mord zu rächen.
"Über den Dächern Gareths" erzählt von den abenteuerlichen Ereignissen im Leben einer Diebin. Durch ihre latente magische Kraft wird sie als Dämonenmetze von der Inquisition gesucht und gilt als Mörderin des Mannes, der sie wirklich geliebt hat. Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte scheint der Diebstahl zu sein, wegen dem sie angeheuert worden ist.
Liasanya ist als Charakter recht gut beschrieben, aber alle anderen Figuren wirken in diesem Roman eindimensional und klischeehaft. Da der Autor wohl davon ausgeht, dass der Leser mit den Örtlichkeiten vertraut ist, beschreibt er kaum die Umgebung und verschenkt so viel Atmosphäre. Dadurch liest sich die Geschichte ganz gut, ist aber wirklich nichts Besonderes. Abgesehen von einigen kleinen logischen Fehlern blättert man sich so bis zum Ende durch.
Im Großen und Ganzen ist "Über den Dächern Gareths" ein typischer DSA-Roman. Er ist nett geschrieben und bietet eine passable Story, ragt aber keineswegs aus dem literarischen Einerlei heraus.