Arbeitsblockaden haben viele Gesichter. Manchmal sind es wachsende Türme aus unerledigten Akten, immer wieder hinausgeschobene Abgabetermine oder man hat tausenderlei Arbeitsvorgänge, in denen man sich verzettelt. Das Chaos wächst und damit die Angst, etwas Entscheidendes zu übersehen. Man findet keinen Anfang mehr oder man kann begonnene Projekte nicht zum Abschluss bringen. Wichtige Termine werden verpasst.

Arbeitsstörungen zeigen sich in allen Berufszweigen, im Studium oder bei der Organisation des eigenen Haushalts. Sie gefährden das große Ziel Traumkarriere genauso wie mittlere Ziele, etwa eine eigene Firma zu gründen, und auch kleine Ziele sind betroffen, beispielsweise endlich den Schreibtisch oder die Wohnung aufzuräumen. Während man sich bei leichten Arbeitsblockaden noch gut alleine weiterhelfen kann, beispielsweise indem man die Arbeitsstruktur verbessert, kann es bei schweren Arbeitsstörungen sinnvoll sein, eine weitere Person als Begleiter zu gewinnen.

Im ersten Abschnitt stellt die Autorin eine Art Notfallprogramm für Projekte vor, die kurzfristig zu scheitern drohen. Im größeren zweiten Teil ist dann die grundlegende Strukturveränderung Thema.

In zwölf Schritten gibt die Autorin zunächst Tipps und Hilfestellungen, um ein gefährdetes Projekt doch noch erfolgreich abzuschließen. Angefangen von der Bestandsaufnahme über die Gesamt- und Tagesplanung bis zur Aufforderung: "Beenden Sie Ihr Projekt!", wird man sicher durch den Arbeitsprozess geleitet.

Im zweiten Teil wird zunächst die eigene seelische Grundstruktur untersucht um die Frage zu klären: bin ich am richtigen Ort, sprich im richtigen Beruf. Danach geht es, analog zum ersten Teil, nur umfassender und differenzierter, um Planung, Strukturierung und das Setzen von Prioritäten. Wird der eigene Rhythmus bei der Arbeit berücksichtigt? Belohnt man sich auch mal für eine Arbeit, macht eine Pause oder arbeitet man bis zur Erschöpfung, bis dann gar nichts mehr geht?

Der dritte Teil beschäftigt sich mit Arbeitsblockaden von Mitarbeitern und Kollegen. Tipps und Tricks sowie weiterführende Literatur schließen das Buch ab.

Die vorgestellten Notfallmaßnahmen bieten eine gute Checkliste, die es lohnt durchzuarbeiten. Allein durch das Aufschreiben und Reflektieren wird sicher so mancher steckengebliebene Prozess wieder in Gang gesetzt und festgefahrene Steine kommen ins Rollen - ein erster Schritt ist getan. Man hat jedenfalls eine gute Selbsteinschätzung, wenn man die zahlreichen Fragebögen bearbeitet hat und weiß, wo man steht. Es werden zwar überwiegend bekannte Techniken vorgestellt, nur - man muss sie eben machen. Gut, wenn man dann doch noch einmal einen Hinweis bekommt und an Techniken erinnert wird, die in der aufsteigenden Panik in Vergessenheit gerieten. Dies sind ja bekanntlich oft die einfachen, grundlegenden Dinge oder das, was man sich selbst nicht gönnt, die kleine Pause zwischendurch, die Tasse Kaffee zum Entspannen. Hier gehören sie zum Programm.

Die Autorin nimmt nicht für sich in Anspruch, alle Probleme der Arbeitsblockierung mit ihrem Buch auf einfache schnelle Weise lösen zu können. Sie empfiehlt, gerade wenn wichtige Dinge immer wieder schief gehen, sich Hilfe zu suchen, eventuell auch von einem Profi. Aber nicht jedes Problem ist so gravierend und oft ist es so, dass einige nur gar nicht wissen, wie sie eine Aufgabe konsequent erfolgreich durchführen und zu einem Abschluss bringen können. Hier stellt die Autorin eine Fülle wertvoller Tipps und Methoden zur Verfügung.

Ein hilfreiches Buch, um die eigene Arbeitsstruktur und -organisation zu überarbeiten und zu überdenken. Es enthält viele Tabellen und Checklisten, die schnell und einfach in die Praxis umzusetzen sind, und das alles zu einem überaus günstigen Preis.