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Joël Callède und Pieter Denys haben zusammen mit dem Farbillustrator Hubert an der Reihe "Creeper Creek" gearbeitet, um die Leser mit diesem Comic das wohlige Fürchten zu lehren. Im Original erschien der erste Band "Dunkle Erinnerungen" unter dem Namen "Comptine DHalloween: 1. Réminiscences".
Es ist kurz vor Halloween: Die hübsche Schauspielerin Betsy Mahorn fährt auf dem Weg zu einem wichtigen Casting durch die Berge, als ihr Wagen von der schmalen Straße abkommt. Sie erwacht benommen und zum Glück nur leicht verletzt in einem warmen Bett in dem beschaulichen Örtchen Creeper Creek. Allem Anschein nach ist ihr Auto vorerst nicht zu gebrauchen, und der Arzt verschreibt Betsy vorläufig Bettruhe. Die nette alte Miss Harrington kümmert sich um sie, damit sie bald wieder auf den Beinen ist.
Doch schon in der ersten Nacht erlebt Betsy einen Albtraum. Benommen von den Kopfschmerzen, verursacht durch den Unfall, geht die junge Frau in der Nacht einem Geräusch nach - und entdeckt eine Leiche! Direkt vor dem Haus baumelt ein Toter, den Kopf unter einem geschnitzten Kürbiskopf verborgen. Die Polizei tappt im Dunkeln, wer der Mörder sein könnte. Doch dann ereignen sich weitere unheimliche Taten, und dass diese erst begannen, als Betsy in die Stadt kam, ist ein merkwürdiger Zufall
Zu viel soll nicht verraten werden vom Inhalt dieses Gruselcomics, denn schon auf den ersten Seiten treten dunkle Geheimnisse zutage, deren Fortlauf wesentlich zur Spannung beiträgt. Gerade einmal 48 Seiten umfasst dieser erste Band der Reihe "Creeper Creek" und kann bereits bestens unterhalten. Alles scheint ein Geheimnis zu umgeben: Betsys Vergangenheit, das scheinbar so ruhige Städtchen Creeper Creek, Sheriff, Miss Harrington, der Hilfssheriff, der Inhaber des Kinos - der Leser tappt völlig im Dunkeln, wer zu wem wie steht, wer etwas mit den Ereignissen zu tun hat oder warum all das passiert.
Natürlich besteht die Gefahr, dass so viele Fragen und Rätsel aufgeworfen werden, dass es nachher schwer wird, das Ganze glaubwürdig und überraschend aufzulösen. Ob dieser Anspruch auch erfüllt werden kann, erfährt der Leser allerdings erst in den Folgebänden der Reihe.
Pieter Denys Zeichnungen orientieren sich häufig an typischen Kameraeinstellungen von Horrorfilmen, und meist wird die entsprechende Szene perspektivisch gut eingefangen. Die Farbwahl ist dem Thema entsprechend düster, blaugrünstichige Farben erzählen vergangene Ereignisse. Aber Achtung! Nicht immer wird diese Farbwahl nur als Stilmittel für die Erzählzeit verwendet; an der einen oder anderen Stelle kann das also für Verwirrung sorgen.
"Dunkle Erinnerungen" ist ein spannender Einstieg in die Reihe "Creeper Creek". Viele Figuren werden eingeführt, viele Fährten gelegt, viele Fragen beim Leser hinterlassen. Da bleibt nur abzuwarten, ob Teil Zwei dieses Niveau halten kann.