In der Reihe "Artefakte - Geschichten aus ferner Vergangenheit" erschien im Januar 2008 der vierte Band "Apophis" von der jungen Autorin Andrea Bottlinger. Der vss-Verlag veröffentlichte die 68-seitige Geschichte wie üblich in Heftformat.

In einer weit zurückliegenden Vergangenheit kämpfen der Sonnengott Re und der mächtige Dämon Apep jede Nacht in einer wilden Schlacht gegeneinander; Götter und Dämonen ringen um den Aufgang der Sonne, und immer wieder kann Re den Sieg davontragen. Doch einer der Verdammten unter Apeps Kommando, eine verlorene Seele namens Djedi, der in seinem Leben ein frevlerischer Grabräuber war, kämpft gegen seine Verbrennung im Licht der Götter an. Es gelingt ihm sogar, den gefangenen Apep zu befreien. Gemeinsam kehren sie auf die Erde zurück und hecken einen teuflischen Plan aus, wie sie Apeps Macht vergrößern können …
Der Archäologe Jonathan ist mit seinem Team in Ägypten bei einer Ausgrabung auf der Suche nach historischen Schätzen. Doch der Ort, an dem sie graben, scheint verflucht: Die Unfälle häufen sich, Arbeiter werden schwer verletzt. Und nicht zuletzt das Papyrus, das Jonathan den Weg zu dieser Stelle wies, warnt vor dem Ort. Als jedoch der Eingang zu einem uralten Tempel gefunden wird, überwiegt die Freude über diesen Fund die Besorgnis. Doch Jonathan und seine Arbeiter ahnen nicht, was es mit diesem Ort auf sich hat …

Eine Mischung aus Fantasy, Horror und historischen Tatsachen bietet Andrea Bottlinger mit "Apophis". Zwei Handlungsstränge bestimmen die Geschichte; zum einen werden Apeps und Djedis Bemühungen in der Vergangenheit, Apeps Macht in der Welt der Lebenden zu festigen, geschildert, der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit den Ausgrabungen des Archäologen Jonathan und dem Fund des seltsamen Tempels. Recht bald wird klar, wie diese beiden Erzählungen miteinander verknüpft sind und welche Auswirkungen die Vergangenheit auf die Gegenwart hat.
Besonders überzeugen kann in diesem Heftroman das Ende, das sich mutig und abseits des sonst so bewährten - und langweiligen - Friede-Freude-Eierkuchen-Prinzips präsentiert. Wenngleich die Geschichte nicht genug Essenz für einen richtigen Roman beinhaltet, so bietet sie doch kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch.

"Apophis" stellt einen guten Beitrag zur Reihe "Artefakte" dar und kann mit einer ordentlichen Geschichte und einem tollen Ende aufwarten. Leider ist der Preis für das Heftchen doch etwas hoch gegriffen.