Frank Goosen ist Wortkünstler aus dem Ruhrgebiet. Und wenn man ein solcher ist, dann ist es ja fast zwingend, dass man sich auch um den Fußball kümmert. Frank Goosens neues Programm "Echtes Leder" kümmert sich nur um Fußball, um den VfL Bochum und das Heranzüchten des Fußballnachwuchses.

Mit ein paar ruhigen Worten an den "springenden Punkten", untermalt mit Fangesängen, beginnt das Programm, in dem es dann um die Leidenschaft Fußball geht, um die Wandlung des Fußballs im Laufe der Jahrzehnte, ums "Pöhlen" und darum, wo es wichtig ist: "auffem Platz".
Frank Goosen erzählt die Geschichten von seinem VfL, der einst 4:0 gegen die großen Bayern führte - "Die kochen auch nur mit Wasser, die Tiroler!" -, dann aber noch mit 5:6 verlor, von Schotten, die in Portugal auf Fanreise etwas vergessen haben, oder von Herrn Lebeck und seinem fußballspielenden Sohn und dem Streit von Vätern am Spielfeldrand - "Lauf doch zurück zu Mami, oder hat der Tiergarten schon zu?".

Die schrägste Geschichte ist die von Onkel Herbert, der die ganz großen Momente des Fußballs immer verpasst, was seine Altmänner-WG dazu bringt, ihn immer dann rauszuschicken, wenn etwas passieren muss.

Frank Goosen pendelt angenehm zwischen klugem Witz und brachialem Männerabend, allerdings immer nur so primitiv, dass es noch Spaß macht. Seine klassische ruhrpöttlerische Sicht der Fußballdinge ist wahrscheinlich nicht für alle zu verstehen, kennt man die Ruhrgebietler nicht; mag man sie gar nicht, so wird man natürlich wenig Spaß daran haben, denn Frank Goosen bekennt sich mit jeder Silbe zu seiner Bochumer Heimat.
Alle anderen sollten mit den drastischen Wortwitzen, den skurrilen Pointen und der Lesekunst von Frank Goosen eine wirklich schöne Zeit haben. Das ist schon richtig witzig, oftmals derbe und dabei wunderbar beobachtet.
Ach ja, Fußball sollte man mögen ... hilft ...