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"Answin von Rabenmund I - Macht" ist der erste Band einer geplanten Trilogie um den in Aventurien durchaus bekannten und gefürchteten Adeligen, einen der vielseitigsten Charaktere des Mittelreiches. Für die einen ein Held, für die anderen ein Verräter.
Der Leser bekommt im ersten Teil einen recht detaillierten Überblick der frühen Jahre von Answin von Rabenmund. Der Einsteig beginnt im Praios 975 BF, als der kleine Answin unglücklicherweise eine Entdeckung macht, die sein Leben und ganz Aventurien verändern wird. Nur mit knapper Not entkommt er dem Tode und eine der interessantesten Lebensgeschichten nimmt ihren Lauf. Detaillierte Einblicke erhält man auch in das Leben von Reto, Hals Vater. Seinen Plan, die Macht an sich zu reißen, und natürlich die Machtergreifung selbst werden eingehend beschrieben, passenderweise direkt aus der Sicht von Rabenmund, der sich im Verlaufe seines Lebens zwischen seiner Familie und Reto entscheiden muss. Natürlich spürt er auch die Konsequenzen dieser Entscheidung.
Das Buch an sich ist ein Versuch, das Leben Answins zu beschreiben, daraus resultiert jedoch, dass es weniger Roman als ausformulierter Lebenslauf ist. Nicht, dass dies unbedingt schlecht ist, es ist nur gewöhnungsbedürftig. So findet man keine überraschenden Wendungen und es gibt wenige spannende Augenblicke für aktive DSA-Spieler.
Im Gegensatz zu so manch anderem DSA-Roman ist hier auch eine eindeutige Ernsthaftigkeit vorhanden. Es geht primär eben nicht darum, eine reißerische Geschichte zu verfassen, sondern die Beweggründe von Answins Handeln aufzuzeigen. Dies gelingt recht gut und ist auch entsprechend an die zeitlichen Abläufe in Aventurien angepasst. So ergibt sich ein umfassendes und interessantes Werk, das man jedoch mit Vorsicht genießen sollte. Gerade unerfahrene DSA-Spieler sollten, wenn sie noch das eine oder andere bestimmte Abenteuer mit ihren Helden erleben wollen, nicht zugreifen. Im Buch werden doch recht wichtige Dinge verraten, die einem wirklich den Spaß am entsprechenden Abenteuer verderben können. Als Beispiel sei hier Abenteuer 30 ("die Attentäter") gegeben, das mit dem Wissen aus dem Buch praktisch unspielbar wird.
Im Anhang bekommt man noch einen Auszug aus dem Stammbaum der Rabenmunds aus dem Jahre 982 BF, eine Übersicht der auftretenden Personen, gängige Abkürzungen und wichtige Begriffe aus Aventurien.
Fazit:
Eine interessante Abhandlung über Answin von Rabenmund, die jedoch nicht für jeden geeignet ist. Gerade für neue Rollenspieler ist der Band weniger geeignet, da einige Abenteuer gespoilert und diese somit unspielbar werden. Für erfahrene Rollenspieler ist dies allerdings eine gelungene Erweiterung des aventurischen Wissens.