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Qiu Xiaolong ist deutschen Lesern wohl vor allem durch seine Kriminalromane und deren Protagonisten Oberinspektor Chen ein Begriff. Gemeinsam mit der deutschen Übersetzerin Susanne Hornfeck machte sich der Autor nun auf eine kulinarische Reise durch Shanghai und stellt gute Restaurants, traditionelles und modernes chinesisches Essen und ein Stück seiner Vergangenheit vor.
"Shanghai - Mondkuchen und Pflaumenregen" nimmt sich in verschiedenen Kapiteln der chinesischen Küche an. Nach einem Vorwort von Xiaolong und Hornfeck bietet ein kurzer Sprachkurs, der der Orientierung in der Stadt dienen soll, einen ersten Hinweis auf die Reise, die die Autoren mit ihrem Leser machen wollen. Sogar eine grobe Karte der Stadt ist beigefügt.
In der Ich-Form beschreibt Qiu Xiaolong seine Reise; ein Shanghai-Frühstück ist die erste Station auf dem kulinarischen Weg. In seinen Kriminalromanen sind Restaurantbesuche und gutes Essen immer wieder aufgegriffene Themen, und das dadurch gesammelte Wissen nutzt der Autor nun. Köstlichkeiten, die sich in der Nähe des Alten Stadtgott-Tempels, zum Tee, bei Betrachtung der Suzhou-Oper oder auf vegetarische Art genießen lassen, werden ebenso vorgestellt wie Restaurants mit besonderen Angeboten, so eine chinesische Fast-Food-Kette, Gaststätten mit den Lieblingsspeisen ehemaliger Politiker oder Karaokerestaurants, in denen man singen und essen kann - nacheinander, versteht sich. Auch Adressen zu einzelnen Lokalitäten werden dem Leser an die Hand gegeben.
Um die Genüsse, die auf der Reise erlebt werden, angemessen darzustellen, haben auch einzelne Rezepte ihren Weg ins Buch gefunden. Neben der Beschreibung zur Zubereitung des Essens gibt es auch Tipps, wo sich Zutaten finden lassen, und gegebenenfalls Informationen, woher der Name des Gerichts kommt oder wie man besonders spezielle Zutaten ersetzen kann. Fotos zu den Gerichten findet man indes nicht; überhaupt sind weder Abbildungen noch Fotografien zu finden.
Zuletzt finden sich Informationen zu den beiden Autoren, ein Orts-, Sach- und Namenregister, die Namen aller im Buch vorgestellten Restaurants, Bars, Kaffee- und Teehäuser, eine Auflistung der Rezepte und Lebensmittel, weiterführende Buchempfehlungen sowie die Inhaltsangabe zum Nachschlagen der Kapitel.
Die einzelnen Kapitel stellen eine Mischung aus Zeitgeschichte, kulturellen Besonderheiten, kulinarischen Erklärungen, Anekdoten und Beschreibungen neuer Erfahrungen dar. Wie man es von dem Autor gewohnt ist, lesen sich seine Texte leicht und unterhaltsam. Zwischendurch schaltet sich die Übersetzerin ein, um ebenfalls ihre Erfahrungen dieser kulinarischen Reise wiederzugeben; dabei spricht sie auch immer wieder Probleme bei der Übersetzung der Namen bestimmter Speisen an. Leider wird aus dem Zusammenhang nicht immer klar, wer von beiden gerade berichtet; allerdings spielt dieser Umstand beim Entdecken der vielen kulinarischen Köstlichkeiten eine untergeordnete Rolle.
Wer Shanghai mit Autor Qiu Xiaolong und Übersetzerin Susanne Hornfeck erleben und mehr über chinesisches Essen erfahren will, liegt mit "Shanghai - Mondkuchen und Pflaumenregen" genau richtig. Die Melange aus Anekdoten, Informationen, Rezepten und weiterführenden Hinweisen gefällt und macht Lust darauf, Shanghais Spezialitäten selbst einmal kennenzulernen.