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Ärzte im Fernsehen sehen meist toll aus, sind unglaublich nett und charmant und sehr engagiert, wenn es um das Wohl ihrer Patienten geht. Aber jede Regel braucht eine Ausnahme und im Ärztefernsehen heißt sie Dr. House. Nach einer Fehldiagnose gehbehindert und an einem Stock gefesselt, begegnet House den Menschen auf und um seinen Arbeitsplatz meist mies gelaunt. Wenn er doch mal mit jemanden reden muss, bekommt man eine Mischung von Sarkasmus bis Zynismus oder grobe Selbstverherrlichung zu spüren. Kurz gesagt, House wäre längst arbeitslos, wenn er nicht so ein Genie auf seinem Gebiet wäre.
Er leitet die diagnostische Abteilung eines renommierten Krankenhauses und muss seltene und exotische Krankheiten aufspüren und besiegen.
Mit diesem Konzept, einer Art medizinischem CSI, gelang David Shore ein unglaublicher Hit. Auch wenn sich der Aufbau der Folgen schnell erschreckend ähnelt, ist es schwer, von House loszukommen, wenn man die Serie erst einmal eingeschaltet hat.
Was daran liegen dürfte, dass es einfach erfrischend ist, einen Arzt zu sehen, der erst mal das komplette Anti-Klischee darstellt und sich auch wirklich nur für die Krankheit interessiert. Patienten sind nervige Begleiter der spannenden Symptome und seine Mitmenschen verursachen meist auch nur Ärger ... dafür können sie einem aber auch Arbeit abnehmen. So hat man als Spitzenmediziner von Welt mehr Zeit, um sich Soaps anzusehen oder Pornos aus dem Internet zu laden.
Wer all dies noch nicht über House wusste, oder noch viel, viel mehr Informationen zu seiner Lieblingsserie braucht, kann sich zurücklehnen und zur "kleinen House-Apotheke" von Michael Reufsteck und Jochen Stöckle greifen.
Der Serien-Neuling bekommt hier die perfekte Einführung in Personal und Aufbau, beziehungsweise Ablauf der Serie - und jeder einzelnen Folge.
Für Fans wie Neueinsteiger ist auch der Serien-Guide geeignet. Man erfährt kurz, worum es in der Folge geht - meist reichen zwei bis drei Zeilen für die Zusammenfassung - welche Diagnosen es gibt, wie die weitere Suche verläuft, welche Musik gespielt wird, wie viele Pillen House schluckt, welche Sprüche sich das Team um die Ohren haut und so weiter.
Dabei sind nicht nur die ausgewählten Zitate wirklich gut und dürften mindestens für Schmunzler sorgen. Auch die Texte passen gekonnt zur Atmosphäre der Serie, sind sarkastisch und herrlich respektlos - Dr. House wäre stolz auf die Autoren.
Das medizinische Glossar am Ende ist einerseits eine lustige Idee - auf der anderen Seite wird es die eine oder andere Stelle bei einer House-Folge geben, an der man sich wünscht, alle Wörter auswendig zu können, um noch mitzubekommen, worum es geht: Im Zweifelsfall um eine schlimme Krankheit.
Wer zum Schluss noch seine Leber testen will, für den gibt es noch ein Trinkspiel - mit dem guten Rat, sich Hilfe zu holen, wenn man am Ende des Spieles/der House-Folge noch was Alkoholisches vertragen würde.
Ein Buch, dass perfekt zur Serie passt. Ein Serien-Guide, der nicht nur alle interessanten Informationen sammelt und ansehnlich präsentiert, sondern auch noch den Ton der Serie trifft.