Dieses Softcover-Buch möchte dem Leser helfen, sich in OpenOffice zurecht zu finden oder von MS-Office auf OpenOffice umzusteigen.

Hierzu erfolgen zunächst einige grundlegende Informationen zu OpenOffice im Ganzen, dann zur Installation, Einrichtung und den Verwendungsmöglichkeiten der Hilfe-Option, anschließend bekommt der Leser Informationen, wie OpenOffice zu starten ist und mit einem praktischen Beispiel wird gezeigt, wie man auf die Schnelle einen Brief oder eine kleine Präsentation erstellt.

Über sechzig Seiten widmen sich der Textverarbeitung Writer mit ihren verschiedenen Funktionen, etwa dreißig Seiten zeigen den Umgang mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Calc, knappe vierzig Seiten stellen die Präsentationssoftware Impress sowie das Zeichenprogramm Draw vor.

Ein eigenes Kapitel geht zusätzlich noch einmal auf Umsteiger ein, ein nächstes bietet eine kleine Einführung in das Automatisieren mit Makros und schließlich wird die Anwendung einer MySQL-Datenbank im Zusammenhang mit OpenOffice erläutert sowie eine umfangreiche Referenz mitsamt Angabe von Tastaturkürzeln ausgegeben.

Natürlich kann ein Buch diesen Umfangs nicht alle vorgenannten Programme bis ins letzte Detail unter die Lupe nehmen, das sollte von vorherein klar sein.
Mit den Anleitungen und Erklärungen in diesem Buch, die durch zahlreiche Screenshots unterstützt werden, hat man sich als Leser nicht nur schnell in OpenOffice eingelebt, sondern ist durchaus auch in der Lage, die wohl am häufigsten gebrauchten und genutzten Merkmale ausgiebig zu nutzen.
Auch die Gewichtung spiegelt sich im Umfang der einzelnen Kapitel deutlich wider, sodass man wirklich sagen kann, dass dieses Buch sich für Ein- und Umsteiger nutzbringend verwenden lässt.

Zwei Aspekte des Buches stören allerdings ungemein.
Zum einen erwähnt der Autor selbst im Vorwort, die Verwendung von OpenOffice habe ihn mit dem Monopolisten Microsoft versöhnt, was letztlich aussagt, dass er selbst zwar auf OpenOffice umgestiegen ist, jedoch keinen Groll gegen das vorher verwendete MS-Office hegt.
Im weiteren Verlauf des Buches jedoch wird immer wieder darauf hingewiesen, dass OpenOffice im Vergleich zu MS-Office viel besser, viel schneller, viel leistungsstärker und so weiter sei. Vor allem das Kapitel für die Umsteiger wird in dieser Hinsicht nahezu penetrant.
Erst einmal stimmen diese Informationen so pauschal sowieso schon nicht, dann verstrickt man sich hier jedoch auch in Widersprüche und Halbwahrheiten. Wird MS-Office im Vorwort etwa noch zugestanden, aktuell noch die bessere Dokumentation zu besitzen, heißt es dann später nur noch, OpenOffice stehe MS-Office auch in diesem Punkt in nichts nach.
Ein weiterer Aspekt ist, dass nicht nur OpenOffice selbst zunehmend vehement beworben wird, sondern vor allem eben die Distribution von Hanser, also dem Verlag, der dieses Buch auch verlegt hat.
Selbstredend ist es das gute Recht des Verlages, diese Werbeplattform zu nutzen und sogar sinnvoll, dass die Installation dieser speziellen Distribution neben der allgemeinen OpenOffice-Suite separat erläutert wird. Im Hinblick darauf, dass eben dies aber vorkommt, die Distribution auch auf der Rückseite des Buches erwähnt und im Buchtext auch mit einem Link mit weitergehenden Informationen versehen wurde, stelle ich mir als Leser dann doch die Frage, ob weitere, immer wieder aufkommende Erwähnungen mitsamt Preis, besonderen Zusatzleistungen im Supportbereich und mehr notwendig waren.
Ich selbst empfand beides, also die ansatzweise Streitschrift gegen den Monopolisten, ebenso wie die sehr offensichtliche Bewerbung der eigenen Distribution, als sehr unangenehm und störend.
Bei diesem ansonsten wirklich guten Einstiegsbuch zu OpenOffice wäre ein etwas höherer Preis des Buches mir lieber gewesen, wenn diese Anteile dadurch gemäßigter erschienen oder weg gefallen wären.