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Muskeltraining für echte Kerle. So steht es auf der Rückseite des vorliegenden Bandes
Ran an die Hantel von Fitness-Trainer und Journalist Stefan Weber. Die Vorteile von Hanteltraining liegen auf der Hand: freie Zeiteinteilung und schnell sichtbare Erfolge. Dass es dazu auch noch Spaß machen kann, möchte der Autor mit drei Trainingsprogrammen zeigen, die sich optimal an Job, Uni und Familie anpassen lassen. Sein Ziel ist es, Programme für jede Lebenslage zu entwerfen und die entsprechenden Hintergründe hierfür zu liefern. "Freie Gewichte für ein freies Training" ist seine Devise und er fordert auf zum "hanteln".
Nach einer kurzen Einführung in das Thema und den Aufbau des Programms gibt der Autor Tipps, wie man Fehler vermeiden kann. Er erklärt, welche Muskeln es gibt, wie diese verändert werden können und welche Begriffe einem im Krafttraining begegnen. Und dann geht es auch schon los mit den Programmen - für jeden Terminplan und jedes Trainingsziel das Passende. Ziel ist der Muskelaufbau, die Programme können aber leicht variiert werden, etwa wenn man mehr an einer Erhöhung der Kraftausdauer interessiert ist: weniger Gewichte - mehr Wiederholungen. Im ersten Workout werden die sogenannten "Drei Könige" trainiert, die Muskelgruppen Beine, Brust und Rücken. Wer mehr machen möchte, kann es mal mit den "Glorreichen Sieben" versuchen, die noch Bauch, Schultern und Arme hinzunehmen. Den ganzen Körper im Visier hat das "Dreckige Dutzend", bei dem auch Oberarme, Nacken, Waden und Schultern nicht zu kurz kommen.
Bei den Übungen werden jeweils mehrere Varianten angeboten, von denen man sich eine aussuchen kann, sollten einem etwa "Hocksprünge" noch vom Schulsport in schlechter Erinnerung sein. Und so bleibt das Training interessant und abwechslungsreich. Fotos zeigen genau, wie die Übungen ausgeführt werden und drei Programmalternativen ermöglichen das Üben im Studio, zu Hause oder unterwegs. Als Trainingseffekt nennt Weber, neben Muskelauf- und Fettabbau, die Ausschüttung bestimmter Hormone, die für den richtigen Schwung sorgen sollen. Genauso wichtig wie das Training selbst sind aber auch die Pausen zur Regeneration, ausreichend Schlaf und eine angemessene Ernährung. Ein Register und Informationen über die befragten Experten sowie weiterführende Literatur schließen den Band ab.
In lockerer, humorvoller Art und Weise führt dieses Buch in das Hanteltraining ein und richtet sich hierbei von Sprache und Aufmachung her überwiegend an Männer - an echte Kerle eben. Die professionellen und sehr ästhetischen Fotos sind hochwertig und zeigen genau, welche Muskelgruppen trainiert werden und wie diese nach einem Training aussehen können. Dabei sieht man, was Krafttraining heute schafft: ästhetische, durchtrainierte und gesunde Körper.
Die Übungen selbst sind gut und ausreichend erklärt und die Programme übersichtlich dargestellt. Dazu kommt ein ansprechendes Design in anthrazit und grau-metallic. Hilfreich sind die drei Programmalternativen. So kann man mit dem Training auch auf Reisen fortfahren, in den kleinen Pausen des Alltags mal "Widerstände bezwingen" und trainieren, wenn kein Fitness-Studio in der Nähe ist. Durch die vielfältigen Übungen lässt sich leicht ein eigenes Übungsprogramm zusammenstellen. Zu Beginn kann aber auf die Beispielprogramme zurückgegriffen werden, um optimal zu trainieren.
Das Buch bietet Altbekanntes und neue, spannende Übungen. Den Erfolg garantieren anerkannte Experten sowie die fünfundzwanzigjährige Praxis des Autors, der selbst als Fitness-Trainer tätig war. Es bietet somit eine gelungene Mischung aus Theorie und Praxis. Der Autor gibt Rat, welche Ausrüstung für zu Hause sinnvoll ist, wobei diese ohne allzu große Kosten anzuschaffen ist. Auf die Ernährung wird eher kurz und allgemein eingegangen. Es wird empfohlen, viel Obst und Gemüse zu essen und weniger Kohlenhydrate in Form von Reis, Kartoffeln und Nudeln und auch mal einen Eiweißdrink hier und da zum Muskelaufbau zu sich zu nehmen. Hierzu gibt es ja eine Fülle von Meinungen und Eiweißdrinks sind nicht unumstritten.
Wünschenswert wären kleine, schematische Muskelzeichnungen, aus denen hervorgeht, welcher Muskel denn jetzt genau primär oder sekundär trainiert wird. Auch werden die einzelnen trainierten Muskeln, bis auf Ausnahmen, nicht genauer bezeichnet, sondern es ist eher allgemein die Rede von Bauch, Brust und Beinmuskulatur. Aufwärm- und Dehnübungen werden als bekannt vorausgesetzt.
Von daher richtet sich das Buch eher an Anfänger und Einsteiger, die Hanteltraining erst mal kennen lernen möchten, oder aber an Fortgeschrittene, die mal die eine oder andere neue Übung ausprobieren möchten.
Das Buch ist dennoch im Großen und Ganzen sehr informativ, anregend und überzeugend!