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Stefan Rüter, Sohn eines Schaustellers, besucht für eine Woche die Klasse von TKKG. Sein Privatlehrer ist erkrankt und so nimmt er am Unterricht der vier Freunde teil. Stefan freundet sich mit TKKG an und die Jugendlichen machen sich einen schönen Tag auf dem Rummelplatz, auf dem Stefans Vater einige Fahrgeschäfte und Buden unterhält. Stefan hat von seinem Vater ein paar Freikarten bekommen, die TKKG umgehend einlösen wollen und so begeben sich die fünf auf den Rummelplatz. Doch dann explodiert eine Bombe genau in dem Fahrgeschäft, in dem sich TKKG gerade aufhalten. Die Ereignisse überschlagen sich: Ein Erpresser fordert 100.000 Euro und alle Indizien deuten darauf hin, dass Stefan der Attentäter ist. TKKG übernehmen auch diesen Fall und versuchen den Erpresser zu fassen und die Unschuld von Stefan zu beweisen.
Nachdem Stefan Wolf leider verstorben ist, hat ein anderer bekannter Autor die Aufgabe übernommen die Geschichten zu schreiben. André Minninger, besonders bekannt von den "Drei Fragezeichen" und der kurzzeitigen Ersatzproduktion "Die Dr3i", schreibt nun "nach den Motiven von Stefan Wolf" die Abenteuer von TKKG. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich längerfristig zeigen, denn Minninger hat zwar durchaus gute Storys verfasst - zum Beispiel "Die Pforte zum Jenseits" für Die Dr3i -, aber auch ein paar wirklich schlechte Folgen ("Das Hexenhandy", "Der Mann ohne Kopf" bei den Drei ???). "Erpresser fahren Achterbahn" ist auf jeden Fall eine der besseren Geschichten aus seiner Feder.
Freudig überrascht kann man von der Story sein. Nachdem "Gefangen im Spukhaus" (Folge 155) grauenhaft war, bietet Minninger bei seinem TKKG-Debüt eine durchaus interessante Folge. Die in den vorherigen Folgen so oft verteufelten Gangsterdialoge sind nicht mehr zu finden. TKKG konzentrieren sich auf die Ermittlungen und in der Tat, diese Mischung hebt das TKKG-Niveau um etliche Stufen nach oben. Vielleicht bekommen wir ab nun endlich wieder ansprechende und gute Folgen zu hören. Viele sind ja zu Recht der Meinung, dass die meisten Fälle jenseits der Folge 90 grottenschlecht sind. Es besteht also Hoffnung, dass es nun bergauf geht. Die Story an sich kann sich sehen lassen, es ist zumindest eine gute und gelungene Grundlage. Arbeiten kann man allerdings noch an einigen Dialogen, die ein bisschen überflüssig wirken, und vielleicht kann man nun endlich Karl und Klößchen wieder etwas mehr in den Mittelpunkt der Fälle setzen. Denn auch in diesem Fall ist der TKKG-Fall eher ein T-und-alle-anderen-schauen-zu-Fall. Von den anderen drei Figuren ist man etliche Folgen lang ja leider nicht mehr viel anderes gewöhnt. Es wäre klasse, wenn Minninger alle Figuren einmal wieder involvieren würde. Hier gibt es auf jeden Fall noch Potential für die Zukunft.
Zu den Sprechern kann man einiges sagen. Besonders positiv fällt beim Blick ins Booklet auf, dass Edgar Bessen wieder einmal mitsprechen darf. Endlich gibt es Kommissar Glockner wieder und sein Assistent "Wespe" ist erst einmal verschwunden. Die Figur des Kommissars und auch seine Stimme sind ein fester Bestandteil eines TKKG-Hörspiels. Es ist nicht so, dass "Wespe" nicht mitarbeiten darf, aber in den letzten Folgen wirkte es so, als wolle man den Kommissar durch den Inspektor ersetzen. Besonders gute Leistungen bieten Gosta Liptow als Stefan Rüter und Lutz Richter als Gunnar Steppke. Allerdings sind auch die anderen Leistungen nicht zu verachten, unter anderem sprechen Patrick Bach, Lutz Mackensy und auch André Minninger selbst mit.
Souverän wie eh und je sind und bleiben die Effekte und die Musik. Europa hat eben ein großes Archiv und nutzt dieses auch. Der ein oder andere Sound klingt zwar bekannt, aber das kann man durchaus in Kauf nehmen.
Fazit:
Minningers Debüt ist recht vielversprechend. Wie bereits bei anderen Folgen erwähnt: Ohne eine vernünftige Story wird ein Hörspiel selten etwas. Diesmal gibt es eine anständige und unterhaltsame Geschichte und endlich einmal wieder Detektivarbeit und keine "Gangsterdialoge". Definitiv eine der besten Geschichten seit langem, vielleicht die beste jenseits von Folge 90.