Nach "Septimus Heap - Magyk" erschien mit "Septimus Heap - Flyte" im Oktober 2007 der zweite Teil der bei Fertigstellung voraussichtlich siebenbändigen Fantasy-Reihe "Septimus Heap" bei Jumbo Neue Medien. Gelesen wird auch dieses Hörbuch, das in einer autorisierten Lesefassung auf sechs CDs vorliegt, von Bernd Stephan.

Noch in der Nacht, in der der Schwarzmagier DomDaniel von Septimus Heap und seinen Geschwistern besiegt wird, läuft Simon - der älteste Sohn der Heaps - erzürnt fort. Denn Simon ist überzeugt davon, dass er der Lehrling der Außergewöhnlichen Zauberin Marcia Overstrand geworden wäre, wäre sein totgeglaubter Bruder Septimus - der siebte Sohn eines siebten Sohnes! - nicht unerwartet zurückgekehrt. Aus Zorn und Neid zieht sich Simon Heap in ein Observatorium in den Ödlanden zurück und studiert dort unter Anleitung DomDaniels, der als Skelett wieder auferstanden ist, die dunkle Magie. Schließlich wird Simon von DomDaniel zurück in die Burg geschickt, um Prinzessin Jenna zu entführen - und das ist nur der erste Schritt eines teuflischen Plans, der es DomDaniel ermöglichen soll, wieder zum Außergewöhnlichen Zauberer, und zwar mit Simon als Lehrling, aufzusteigen. Skrupellos zieht Simon die Entführung seiner Schwester durch - Jenna ist zwar keine echte Heap, hat aber seit dem Tag ihrer Geburt bei diesen gelebt - und verschwindet mit ihr aus der Burg. Doch weder DomDaniel noch Simon haben mit der Hartnäckigkeit von Septimus gerechnet, der fest entschlossen ist, seine gleichaltrige Schwester zu befreien und die Pläne des Schwarzmagiers ein weiteres Mal zu durchkreuzen …

Immer wieder werden Vergleiche gezogen, die "Septimus Heap" der weltweit Rekorde brechenden Fantasy-Reihe "Harry Potter" gegenübersetzen. Der Grund dafür ist einleuchtend und nachvollziehbar, denn tatsächlich hat Angie Sages Reihe einiges mit "Harry Potter" gemein, von der geplanten Einteilung in sieben Bände über die Figur eines überaus begabten, jungen Zauberers und - im vorliegenden Teil - den Sohn einer Großfamilie, der sich von dieser abwendet - man denke an Percy Weasley -, bis hin zu einem dunklen Magier, der alles daran setzt, seine vergangene Macht wiederzuerlangen. Doch sollte man sich nicht in diesen Vergleichen verlieren, betreffen sie doch nicht mehr - aber auch nicht weniger - als das Grundgerüst sowohl von "Septimus Heap" als auch von "Harry Potter". Vielmehr sind es die Unterschiede zwischen beiden Werken, die auch Angie Sages Reihe zu einer einzigartigen und eigenständigen Geschichte werden lassen. Denn die englische Autorin entwirft eine facettenreiche Welt voller zauberhafter Einfälle, die ihren Hörer in eine abwechslungsreiche und - trotz ihrer sehr ruhigen Grundstimmung - kurzweilige Erzählung entführt, die die Geschehnisse des ersten Bandes gelungen fortsetzen.
Bernd Stephans Lesung des fantastischen Stoffes wirkt nicht nur lebendiger, sondern auch ein wenig nuancierter als noch beim Vortrag von "Septimus Heap - Magyk". Zwar kann Stephan kaum als Sprachakrobat bezeichnet werden, der jeder Figur eine andere Stimmmelodie und -färbung verleiht, seiner angenehmen Betonung und seiner flüssigen Lesung lauscht man dennoch sehr gerne.

Fazit:
Die Ähnlichkeiten zwischen "Septimus Heap" und "Harry Potter" sind unübersehbar, doch um dieses Grundgerüst herum baut Angie Sage ihre eigene fantasievolle Welt auf, in der sie ihre Protagonisten zahlreiche Abenteuer erleben lässt. Bernd Stephans Interpretation der Buchvorlage verzichtet zwar größtenteils auf ein facettenreiches Spiel mit der Stimme, seine Lesung gestaltet sich aber trotzdem ansprechend und angenehm.

Hinweis:
Im April 2008 veröffentlichte Jumbo Neue Medien auch Bernd Stephans Lesung zum dritten Teil der Reihe, "Septimus Heap - Physic".