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Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Märkte, ob Supermarkt oder Wochenmarkt, fast nur Obst- und Gemüsesorten anboten, die gerade Saison hatten. Aber mittlerweile bekommt man nahezu jedes Gemüse frisch zu jeder Jahreszeit. Oftmals sind die Preise jedoch dementsprechend hoch, denn die Lebensmittel müssen teuer eingeflogen oder aufwändig in Gewächshäusern gepflanzt werden. Auch über die Qualität und den Nährstoffgehalt dieser Produkte lässt sich streiten.
Mit dem Buch "Die frische Küche - Gemüse passt immer, auch zu Fleisch & Fisch", das im März 2008 beim Residenz Verlag erschienen ist, will die Autorin Andrea Karrer den Anspruch des Lesers an bestimmte Produkte wieder stärken und zum traditionellen saisonalen Gemüsekauf anregen, um die entsprechenden Lebensmittel dann zu genießen, wenn sie besonders frisch und nährstoffhaltig sind - und damit einfach besser schmecken.
Aus diesem Grund sind die fast vierzig Gemüsesorten, denen jeweils eigene Kapitel zukommen, nach Jahreszeiten eingeteilt. Saisonal entdeckt der Leser Rezepte zu beispielsweise Karotten, Radieschen oder Spargel im "Frühling", Vorschläge zu Gurke, Paprika und Tomate im "Sommer", im "Herbst" kommen unter anderem Brokkoli und Blumenkohl, Kürbis und Spinat auf den Tisch, und im "Winter" kann der Leser Tolles aus Kohl, Sauerkraut und Sellerie zaubern. Neben den Gemüsesorten, die zum Standardrepertoire vieler Hobbyköche gehören, sorgen Rezepte zu Melone, Pastinaken oder Topinambur für Abwechslung in der Küche. Jedem Abschnitt über ein bestimmtes Gemüse geht eine Doppelseite mit Informationen zum jeweiligen Produkt voraus. Andrea Karrer bringt hier immer wieder gern eine kurze Anekdote an, gibt Erfahrungsberichte wieder oder rät zu bestimmten, harmonierenden Gewürzsorten. Diese Vorabinformationen bieten zudem stets ein optisch sehr ansprechendes Bild des jeweiligen Gemüses, das die Lust aufs Kochen anregt.
Die Rezepte sind nach demselben Muster aufgebaut, oft finden sich gleich zwei auf einer Seite. Der Rezeptname - am Ende des Buches in einem Rezeptverzeichnis noch mal gelistet - leitet das Rezept ein, es folgen die Kochanweisungen und am jeweiligen Seitenrand Angaben zu den Zutaten; Schlagwörter wie "einfach", "vegetarisch", "schnell" oder "raffiniert" helfen dem Leser, die Rezepte je nach Bedarf auszuwählen. Die Bandbreite der Gerichte reicht dabei von wirklich einfach nachzukochenden Ideen bis hin zu exklusiv-anspruchsvollen Mahlzeiten, die man gern seinen Gästen serviert. Durch die Fülle an verschiedenen Gerichten ist "Die frische Küche" auch für Vegetarier geeignet, denn man kann bei vielen Vorschlägen, wenn sie nicht sowieso schon mit "vegetarisch" gekennzeichnet sind, einfach das Fleisch oder den Fisch außer Acht lassen.
Fotografien hat das Buch nur eine begrenzte Zahl zu bieten, was jedoch durch die Menge und Auswahl an guten Rezepten wettgemacht wird. Zudem sind die Anleitungen nachvollziehbar und verständlich; ein gewisses Grundwissen über das Kochen ist aber Voraussetzung.
Abschließend helfen ein Glossar bei bestimmten, typisch österreichischen Begrifflichkeiten, wie bereits erwähnt ein Rezeptverzeichnis zum schnellen Nachschlagen sowie ein Register zum Suchen und Finden einzelner Begriffe. Diese abschließende Suchhilfe ist umfassend und bei über 400 Seiten Buchumfang äußerst nützlich.
"Die frische Küche" punktet nicht nur mit dem nach Jahreszeiten sortierten Aufbau, sondern auch mit einer Fülle an leckeren Rezepten, die zum Nachkochen einladen, und Anregungen für eigene Ideen. Mit diesem Buch hält der Leser nicht nur ein Sammelsurium an Köstlichkeiten mit Gemüse in der Hand, sondern auch ein Kochbuch mit meist leichten, gesunden Gerichten. Wer Gemüse mag, wird dieses Buch lieben.