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 Artefakte, Band 6: Der Lauf der Zeit

Artefakte Band 6

Serie: Artefakte, Band 6
Autoren: W. Berner
Verlag: vss-Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Bei "Der Lauf der Zeit" handelt es sich um den sechsten Band der Reihe "Artefakte - Geschichten aus ferner Vergangenheit" aus dem vss Verlag. Sie stellt die erweiterte Fassung der gleichnamigen Kurzgeschichte von W. Berner dar.

Gharr ist der K’Tain seiner Sippe, also der Anführer. Die Urzeitmenschen leben in einer Reihe von Höhlen in einem Tal, relativ sicher vor Gefahren und beschäftigt mit dem alltäglichen Leben und der Nahrungssuche.
Doch dann ereignen sich Dinge, die das ruhige Leben der Sippe völlig auf den Kopf zu stellen scheinen. Gharr entdeckt bei einem Streifzug in der Wildnis eine Stelle, die seltsam geformt ist, als habe hier ein schwerer Gegenstand Gräser und Sträucher geplättet. Aber auch Gharr selbst verändert sich, spricht seltsam und weiß viel mehr als sonst; selbst das Wissen der Schamanin ist ihm nicht mehr fremd, als eine der Frauen erkrankt.
Und als am Himmel dann auch noch seltsame Blitze flackern und blinken, ist das Chaos in der Sippe perfekt. Es gilt herauszufinden, was sich plötzlich für seltsame Dinge abspielen. Suchen etwa Geister die Urzeitmenschen heim?

Die Thematik, die Berner seiner Geschichte zugrunde legt, ist in der Reihe "Artefakte" erfrischend anders. Sie verbindet die Paläo-Fiction mit futuristischen Elementen, wie schon das Cover beweist.
Das Problem dieses Bandes ist - trotz der nur sechzig Seiten - die Länge; die Handlung kann nicht durchgängig fesseln, manche Passagen ziehen sich unnötig in die Länge und verzögern nur den überraschenden Clou gegen Ende. Als Kurzgeschichte funktioniert das prima - Berner belegte damit den dritten Platz in einem Story-Wettbewerb zur Paläo-Fiction -, aber in der erweiterten Fassung verfehlt diese Wendung ihre Wirkung. Der Leser hat viel mehr Zeit, selbst auf den besonderen Kniff zu kommen, da die Hinweise darauf bereits früh gestreut werden; dadurch bekommt die Geschichte eine gewisse Vorhersehbarkeit. Aber auch wenn der Leser früh eine Ahnung hat, worauf das Ganze hinausläuft, gibt es immer noch Hinweise zu entdecken, die sich erst am Ende auflösen. Insofern ist "Der Lauf der Zeit" gelungene Unterhaltung und in seiner Kürze rasch zwischendurch konsumiert.

Wer der Paläo-Fiktion zugetan ist, wird mit dem Heftroman "Der Lauf der Zeit" leichte, kurzweilige Unterhaltung finden, die für den einen oder anderen Leser vielleicht zu vorhersehbar geraten ist.

Tina Klinkner



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