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Nachdem Michael Peinkofer mit seinem ersten Ausflug in die Fantasy mit "Die Rückkehr der Orks" bereits für Furore sorgte, ließ ein Nachfolger nicht lange auf sich warten. Wie schon beim ersten Band der dreiteiligen Reihe gehen die Meinungen stark auseinander. Trotzdem hat sich der Verlag
Hörbuch Hamburg entschieden, das 560 Seiten umfassende Buch in einer gekürzten Lesung auf acht CDs zu veröffentlichen.
Nachdem Balbok und sein Bruder Rammar, die mit Abstand dümmsten Orks auf ganz Erdwelt, es irgendwie geschafft haben zurück in ihr geliebtes Dorf zu gelangen, überfällt sie alsbald die Langeweile. Jeden Tag fressen, sich besaufen und faul sein gefällt sowohl dem dummen als auch dem dicken Ork. Aber wirklich jeden Tag? Das ist dann doch zu viel für die Spatzenhirne. Also machen sich die zwei Antihelden auf den beschwerlichen Weg zu ihren ehemaligen Weggefährten, schließlich verbreitet sich die Kunde, eine neue dunkle Macht würde an der Grenze zum neuen Reich lauern ...
Nachdem die Gruppe verraten und der ganze Zwischenfall recht blutig geklärt wurde, sehen sich die beiden haarigen Nichtsnutze in einer Allianz mit ihrem ärgsten Feind: dem Zwerg Orthmar von Bruchtal und einer Horde Sträflinge. Ihr Ziel liegt weit im Osten und führt sie durch unwegsames Gelände in die entlegensten Gegenden. Aber es wäre doch gelacht, wenn sich nicht das ein oder andere Scharmützel ergeben würde ...
Wem bereits das erste Buch oder dessen Lesung gefallen hat, der wird sich auch mit dem Nachfolger "Der Schwur der Orks" anfreunden können. Andernfalls könnte man schnell zu dem Schluss kommen, dass der Autor hier Fantasy auf ganz niedrigem Niveau abliefert. Gängige Versatzstücke, zum Beispiel Orks, Elfen, dunkle Mächte und ein paar Kalauer, die in den Ohren weh tun.
Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass es für solche Geschichten auch einen Markt gibt und so bleibt es dann dem Hörer selbst überlassen, sich ein Bild zu machen. Es muss ja auch nicht immer epische Fantasy mit vielschichtigen Charakteren und einer interessanten Handlung sein. Das vorliegende Hörbuch vermag den Hörer durchaus zu unterhalten, wirklich spannend geht es aber nie zu. Die Handlung plätschert so dahin, die Charaktere sind am Ende noch genauso stumpf und ideenlos wie am Anfang der Lesung. Mit der Zeit nerven die Auseinandersetzungen der beiden Brüder nur noch. Leider hat es sich der Autor nicht nehmen lassen, diese nervigen Dialoge über die gesamte Handlung zu verteilen.
Der mittlerweile sehr bekannte Sprecher Johannes Steck bemüht sich spürbar aus der lahmen Handlung und den öden Dialogen ein vorzeigbares Gesamtwerk zu machen. Ihm gelingt es auch vortrefflich den handelnden Personen eigene Stimmen zuzuweisen. Auch die Aussprache der vielen "orkischen" Worte ist sehr gelungen.
Wie von Hörbuch Hamburg gewohnt, befinden sich die CDs in unscheinbaren Schutzhüllen und werden in einer kleinen Box ausgeliefert. Das Booklet fällt gewohnt schmal aus.
Fans des Buches dürfen gerne zugreifen und bekommen für fast 35 Euro ein gekonnt inszeniertes Hörbuch, von einem versierten Sprecher vorgetragen. Wie bereits eingangs erwähnt: Die Meinungen zu den Erdwelt-Romanen aus der Feder von Michael Peinkofer gehen stark auseinander ...
Hier sollten wirklich nur Fans der Romane zugreifen. Sucht man jedoch spannende, vielschichtige und intelligente Fantasy, noch dazu von Johannes Steck vorgetragen, so sollte sich der interessierte Hörer mal die anderen Titel im Programm von
Hörbuch Hamburg anschauen.