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Mögen Sie Tiere? Dann züchten Sie doch Pferde, Hunde, Katzen, Vögel oder Kaninchen. Mit dem Kartenspiel "Animalia" ist das ganz einfach. Jeder der zwei bis sechs Spieler versucht eine möglichst gute Züchtung zusammenzustellen und mit ihr die wertvollsten Medaillen zu ergattern.
Es gibt fünf verschiedene Tierarten, bestehend aus dem Champion, dem Schönen, dem Niedlichen, dem Schmutzfink, dem Dieb, dem Spion und dem Spaßvogel. Das Ziel eines jeden Spielers ist es, fünf Karten in einer Gruppe vor sich abzulegen, die möglichst viele Punkte bringt. Hat man von einer Gattung mehrere in seiner Sammlung, bekommt man ebenso viele Medaillen dafür, wie man Zuchttiere besitzt. Ein Einzeltier ergibt keine Punkte. Hat man jedoch von genau jedem Tier eine Karte, bekommt man jeweils eine Medaille gutgeschrieben.
Doch bevor es an die Punktevergabe geht, muss man erstmal an Tiere kommen. In der Mitte liegen alle Karten gut gemischt und verdeckt auf einem Ablagestapel. Ein Spieler wird Geber und deckt die erste Karte auf. Er kann sich entscheiden, ob er sie seiner Sammlung hinzufügen möchte oder nicht. Entscheidet er sich dagegen, gibt er sie an seinen Nachbarn weiter. Auch der kann sich wieder für oder gegen die Karte entscheiden und sie gegebenenfalls weiterreichen. Hat sie einmal die Runde gemacht, ohne das sie jemand haben wollte, legt der Geber eine zweite Karte dazu und die Entscheidungsrunde geht weiter. Das geschieht so lange, bis maximal drei Karten die Runde gemacht haben. Hat sie niemand genommen, landen sie automatisch beim Geber. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe eine Karte zu ziehen. Das geht so lange weiter, bis alle Spieler ein Set aus fünf Karten vor sich liegen haben. Der Letzte, dem noch eine oder mehrere Karten fehlen, zieht diese vom Nachziehstapel und fügt sie seiner Sammlung hinzu. Nun erfolgt eine kurze Zwischenwertung. Die Karten sind unterschiedlich viel wert. Manche haben zwei oder drei Sterne, andere einen Minuspunkt. Derjenige mit den meisten Sternen darf sich zwei Bonuskarten ziehen und sie gegen Karten seines Sets austauschen. Der mit den zweitmeisten Sternen bekommt eine zusätzliche Karte, alle anderen gehen leer aus. Nun werden die Sets wie oben beschrieben gewertet. Insgesamt werden drei Runden gespielt. Sollte ein Spieler von einer Tierart mehr als drei Medaillen besitzen, erhält er dafür fünf Extrapunkte.
Es gibt einige Sonderfunktionen, die das Sammeln der Karten noch etwas spannender gestalten, als es eh schon ist. Hat man vom Dieb, Spaßvogel oder Spion zwei in seiner Sammlung darf man einem Gegner eine Karte seiner Sammlung stehlen, ihm eine der eigenen Karten unterschieben oder die ersten fünf Karten des Nachziehstapels ansehen und nach eigenem Gutdünken mischen.
Das Spiel ist sehr leicht zu erlernen und stellt eine gelungene Mischung aus Taktik und Glück dar. Man kann zwar nicht steuern, welche Karte als nächstes gezogen wird oder welche der Gegner nehmen wird, aber trotzdem kann man ziemlich gut planen, wie man sein Set aufbaut. Dass man für die Sternwertung zusätzliche Bonuskarten erhalten kann, verleiht dem Spiel einen besonderen Pfiff. Man muss auf ganz verschiedene Dinge achten, während man Karten sammelt.
Die Runden sind angenehm kurz und dauern nicht länger als zehn bis zwanzig Minuten pro Spiel, sodass es sich prima für Zwischendurch eignet und man ganz wunderbar mehrere Male hintereinander gespielt werden kann. Dabei gibt es verschiedene Taktiken. Man kann auf möglichst unterschiedliche Tiere mit hohen Sternen setzen, um Bonuskarten zu bekommen, möglichst nur eine Tierart sammeln und so den Bonus für fünf gleiche Medaillen ergattern oder eine ganz andere Strategie verfolgen. Spaß macht jede einzelne.
Die Reiseversion unterscheidet sich von der Deluxe-Variante beim Zählsystem der Medaillen. Während es dafür in der großen Box extra Chips gibt, werden sie hier auf dem beiliegenden Block per Strichliste notiert. Das Spielvergnügen wird dadurch nicht beeinflusst. In der Spielvariante mit zwei Personen sammeln beide zwei Tiersets. Natürlich kann man hier besser steuern, wer welche Karten bekommt, da die Runde nicht so groß ist, die die Karten "abwandern" müssen. Das Spiel ändert sich also ein wenig, bleibt aber immer spannend.
Was einem als erstes ins Auge sticht und den Spielspaß noch vergrößert, sind die entzückenden Illustrationen. Die Tiere wurden äußerst liebevoll gestaltet. Sie sehen wirklich knuddelig und plüschig aus, so dass man sich sofort in sie verliebt. Selten wurde ein Spiel dermaßen liebevoll designt.
Fazit: "Animalia" ist ein extrem gelungenes Familienspiel, das Glück und Taktik sehr ausgeglichen miteinander verbindet. Schon die Illustrationen machen Spaß. Wenn man einmal mit dem "Züchten" angefangen hat, kann man sich aber auch von dem Spiel kaum losreißen. Ein großartiger Spielspaß zum kleinen Preis.