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Nicht nur Atlantis ist im Meer versunken, es soll im Mittelalter einst eine reiche Stadt in der Ostsee gegebene haben, die man Vineta nannte, und deren Ort man bis heute nicht gefunden hat. Untergehende Städte haben ja was, und so gibt es nun bei Winning Moves ein Brettspiel, bei dem man Vineta einfach mal versinken lässt.
Zwei bis sechs Götter dürfen sich um ein großes Spielfeld versammeln, auf dem die sagenhafte Stadt aufgepuzzelt wird. Dann werden die Götter verteilt und das Volk gezogen, dessen Häuser man möglichst schützen soll. Auch ein Stadtteil sollte verschont bleiben, was manchmal einfacher und manchmal schwieriger ist, denn die inneren Stadtteile können natürlich erst angegriffen werden, wenn der eine oder andere äußere schon auf dem Meeresgrund liegt. Dann werden reihum Häuser auf dem Plan verteilt, wobei jeder Spieler jede Farbe einsetzen darf, die er möchte.
Nachdem die Spielvorbereitungen abgeschlossen sind, beginnt das fröhliche Versenken. Mithilfe von Karten werden riesige Sturmwellen aufgebaut, denn prinzipiell sind alle Götter sauer und wollen die Stadt vernichten, nur streiten sie sich eben darum, wer eventuell übrig bleibt. Neben den Wellenkarten kann man auch noch Häuser transportieren, Stadtteile unter Quarantäne stellen oder feindliche Wellenkarten auf einen anderen Stapel legen. So gibt es also ein bisschen Hauen und Stechen um den speziellen Stadtteil, der am Ende der Runde auf jeden Fall versinken wird.
Am Ende gibt es dann Punkte für den, der beim Versenken viele Häuser erbeutet hat, für den geretteten Stadtteil und hoffentlich gerettete Häuser des eigenen Volkes.
Was erst mal recht interessant klingt, allerdings von der Anleitung nicht besonders klar erläutert wird, ist in der Praxis leider relativ zäh. Gerade in den ersten Runden sind noch viele ausgespielte Karten ziemlich egal. Wer was bezweckt, wird erst später langsam klarer, aber besonders erbitterte Gefechte sind speziell bei vielen Spielern am Tisch nicht drin. Zu zufällig werden viele ihre Karten legen, solange sie noch nicht wirklich betroffen sind.
Und wenn man dann keine Chance mehr sieht, die eigenen Einheiten zu verteidigen, wird der eine oder andere eh Amok laufen und nur noch versuchen, wahllos gegnerische Häuser einzusammeln.
Zu dem, nun ja, gewöhnungsbedürftigen Spielverfahren kommt auch noch eine Aufmachung, die ohne Zweifel wirklich hübsch ist, aber absolut unpraktisch. Da sind sich Farben recht ähnlich, was in schummrigem Licht für Probleme sorgt, da gibt es schicke Sonderkarten, die man schnell verwechselt, weil darauf kleinteilige Illustrationen abgebildet sind statt eines Namens und der Wirkung.
Ein Spiel, das schön anzuschauen, aber nicht sonderlich unterhaltsam ist.