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 A.I.M. 2 - Clan Wars

Clan Wars

Verlag: Atari

Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton


Nach einer langen Zeit des Krieges sind die einst mächtigen Clans zu unfähigen Gruppen verkommen. Die Mechanoiden des Planeten Polygon-4 sind zerstreut und uneins. Jemand müsste die Mechanoiden der fünften Generation erneut vereinen und deshalb zieht die Gruppe "Die Sucher" los, um den Erstgeborenen der fünften Generation zu finden und erneut zum leben zu erwecken ... Der Spieler erwacht so in einer von intelligenten Maschinen bewohnten Welt, in der er sich frei bewegen kann.

Das Spiel legt großen Wert auf die Freiheit des Spielers, so gibt es wie zum Beispiel beim Raumschiffballerspielklassiker "Privateer 2" die Möglichkeit, mit Waren zu handeln anstatt in Missionen die Story voranzutreiben. Die Missionen sind mit "töte 10 Feinde" und "besiege Spezialgegner XY" typisch für einen reinen Egoshooter. Auch einen eigenen Clan kann man gründen und durch das Einnehmen von Gebäuden sowie durch das "Konvertieren" von getöteten Feinden stärken. Das führt dann wiederum zu wirtschaftlichen Vorteilen und neuen Schiffen, Waffen und Gegenständen. Zwischen einigen Missionen wird die Story durch schicke gerenderte Videos weitergeführt. Ob man nun auf den Fersen des Auserwählten ist oder etwa selber zum Auserwählten wird, klärt sich im späteren Verlauf der Story.

Theoretisch jedenfalls, denn leider stürzt das Spiel in der Mission, in der man einen eigenen Clan gründen soll, verlässlich ab. Auch das Spiel erneut von vorne zu beginnen oder der Wechsel auf einen anderen PC brachten hier keine Abhilfe. Es ist also leider nicht möglich, die Story zu vollenden. Das wäre aber sowieso eine Qual gewesen, denn das Spiel stürzt alle 10-15 Minuten ab.

Das Spiel nennt als Mindestanforderungen Windows 2000/XP mit DirectX 8.1, einen 1.5 GHz Prozessor, eine Geforce3- oder Radeon 7500-Grafikkarte, 256MB Arbeitsspeicher, eine DirectX-kompatible Soundkarte, ein Vierfach-DVD-Laufwerk sowie 2.5GB freien Festplattenplatz. Das zum Testen verwendete System übertrifft diese Anforderungen bei Weitem und hat sich bei aktuellen Spielen wie zum Beispiel "Assassins Creed" als absolut stabil bewiesen.

Auch ist es offensichtlich, dass das Spiel sehr rudimentär aus dem Englischen übersetzt wurde. Das englische Wort "soldier" (=Soldat) wurde so etwa mit Solider übersetzt, was einige Dialoge stark sinnentfremdet. Die auf der Webseite des Publishers vollmundig angepriesenen "atemberaubende[n] 3-D Grafiken" entpuppen sich als gähnende Leere mit verwaschenen Texturen, vergleichbar mit Quake 2 (Ende 1997). Auch die "intelligenten Roboter" verfangen sich nur allzu oft in Hindernissen und machen so einen frei stehenden Baum zur Wunderwaffe, um selbst bei einer Unterlegenheit von 10:1 noch unverwundet zu gewinnen. Dann wären da noch die Grafikfehler, so kann sich zum Beispiel ein Feind leicht hinter einem Metallgitter verstecken, denn durch die Löcher im Gitter sieht man immer den Himmel, ganz egal was tatsächlich dahinter wäre. Die Steuerung mit der Maus ist gewöhnungsbedürftig, aber noch zu meistern. Doch schon im Tutorial wird klar, wie lieblos dieses Spiel entstanden ist: Die in den Erklärungen genannten Tasten sind leider nicht belegt, denn die Standardtastaturbelegung ist schlichtweg unvollständig. Die Musik ist schlecht, aber noch akzeptabel, eine Sprachausgabe fehlt komplett.

Was bleibt, ist ein großartiges Einleitungsvideo und der Anfang einer spannenden Story, die dann leider an der unmotivierten Umsetzung absolut zu Grunde geht.
Der Versuch, den Support zu erreichen, blieb leider auch erfolglos. Die im PDF-Handbuch angegebene Supportseite gehört zu einem russischen Team aus Hobbyentwicklern, enthält lächerliche neun Fragen in Englisch, wurde zwei Jahre vor Erscheinen des Spiels erstellt und besitzt kein Kontaktformular.
Mit ein bischen Probieren findet der geneigte Spieler dort auf dem russischen Teil auch etwas, was dem Dateinamen nach zu urteilen ein Patch wäre, leider aber nicht zur deutschen Fassung des Spiels passt.

Dass das alles zusammen noch kein Hit-Titel ist, hat wohl auch der Publisher gemerkt und so liegt dem Spiel auch die Vollversion von A.I.M. bei. Auch diese stürzte im Test mehrmals ab, lief aber dennoch wesentlich besser als A.I.M.2.

Das Spiel ist dank der Abstürze nicht bis zum Ende spielbar, die zufälligen Abstürze zwischendurch und die schlechte Steuerung machen selbst den Anfang zur Qual. Dazu gesellen sich eine schlechte Grafik, mittelmäßige Musik und eine fehlende Sprachausgabe und treiben so den netten Storyansatz in den Ruin. Finger weg!

Hajo Nils Krabbenhöft



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. März 2008 | FSK: 12 | PC | Preis: 39,00 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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