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Der Journalist Dyer berichtet von einer Expedition in die weitestgehend unerforschten Gefilde der Antarktis. Begleitet wird er unter anderem von den Forschern Pabodie, Danforth und einigen Studenten. Eigentlich erhoffen sie sich sensationelle Entdeckungen prähistorischer Lebensformen und Gesteine. Doch was sie in den Bergen finden, ist eine verlassen, groteske Stadt, einst bevölkert von unfassbaren Wesen - den Großen Alten. Diese dunklen Götter kamen vor Urzeiten aus den Tiefen des Alls und brachten den Wahnsinn zur Erde. Dyer und das Forscherteam werden mit unglaublichem Wissen konfrontiert, welches das menschliche Begriffsvermögen um ein Vielfaches übersteigt ...
"Berge des Wahnsinns" ist eine von H. P. Lovecrafts bekanntesten und schauerlichsten Erzählungen, die er ganz im Stile wissenschaftlicher Berichterstattung aufgebaut hat. William Dyer fungiert dabei als Erzähler, der die Ereignisse und Entdeckungen in der Ich-Perspektive schildert. Eine Erzählform, die dem Medium "Hörbuch" zuträglich ist, und David Nathan entpuppt sich einmal mehr als grandioser und versierter Sprecher, der hervorragend dazu geeignet ist die düsteren, surrealen Geschichten Lovecrafts zu lesen. Unterstützt wird er dabei von der unheilverkündenden, geheimnisvollen Musik Andy Materns, dessen Intro einfach großartig gelungen ist. Die Handlung selbst gehört zu Lovecrafts unvergleichlichem Cthulhu-Mythos und die Schilderung in Form wissenschaftlicher Berichterstattung erzeugt den Eindruck von Authentizität, um den sich Lovecraft seit jeher bei seinen Geschichten bemühte. Leider kam es dabei häufig auch zu ausschweifenden, trockenen Monologen und Passagen, welche der Spannung nicht unbedingt zuträglich waren. Das schlägt sich nun auch in der ungekürzten Lesung von LPL Records nieder, wobei David Nathan mit seiner lebendigen Sprache alles Menschenmögliche versucht, um den Hörer bei der Stange zu halten. Nichtsdestotrotz ist "Berge des Wahnsinns" ein schauerliches und anspruchsvolles Stück Weltliteratur, welches man nicht besser als Lesung hätte präsentieren können.
Äußerlich reiht sich die Horrorgeschichte perfekt in die bisher erschienen Hörbücher aus der Reihe "H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens" ein. Gerade die Schlichtheit symbolisiert hier klassisch den subtilen Horror, der den Hörer in den kommenden 346 Minuten erwartet.
Fazit:
Überaus gelungene Hörbuchadaption eines Klassikers der Horrorliteratur. Ein entscheidendes und wegweisendes Werk, welches unzählige Autoren und Filmemacher inspirierte, wurde eindrucksvoll von David Nathan in Szene gesetzt, der es mit Hilfe seines lebendigen Erzählstils und einer düsteren, klangvollen Musik versteht einige Längen im Handlungsablauf zu kaschieren.