Sieben Teile soll Garth Nix‘ Jugendbuch-Reihe "Die Schlüssel zum Königreich" bei ihrer Vollendung umfassen, doch bis es soweit ist, muss Arthur Penhaligon noch etliche Abenteuer überstehen. Nach "Schwarzer Montag", "Grimmiger Dienstag" und "Kalter Mittwoch" erschien beim Lübbe-Audio-Label Wellenreiter im März 2008 der vierte Band "Rauer Donnerstag" in einer bearbeiteten Lesefassung.

Dass das Vermächtnis der Architektin Arthur Penhaligon als seinen rechtmäßigen Erben auserkoren hat, gefällt dem Jungen immer weniger. Nachdem er die Schlüssel von Montag, Dienstag und Mittwoch erfolgreich an sich gebracht und deren Teile des Vermächtnisses befreit hat, möchte Arthur eigentlich nur noch zurück nach Hause und zu seiner Familie. Dame Primus sieht das gar nicht gerne - schließlich ist die Mission des Erben noch lange nicht erfüllt. Doch dann erfährt Arthur, dass er gar nicht in seine Welt zurückkehren kann, da seine Feinde ihn dort mittlerweile durch einen gefährlichen Doppelgänger ersetzt haben. Während sich Arthurs Freundin Blatt daran macht, diesen sogenannten Skelettjungen zu bekämpfen, erhält Arthur einen Rekrutierungsbefehl der Glorreichen Armee, die von seinem derzeit erbittertsten Gegner - nämlich Sir Donnerstag - angeführt wird. Und der schickt ihn erbarmungslos in den Kampf gegen eine Horde angreifender Nichtlinge …

Nach einem industriellen Hintergrund in "Grimmiger Dienstag" und einem nautischen Hintergrund in "Kalter Mittwoch" lässt Garth Nix den vierten Band seiner Jugendbuch-Reihe nun vor größtenteils militärischem Hintergrund spielen. Zum einen sorgt der australische Autor durch die ständig wechselnde Kulisse für reichlich Abwechslung, zum anderen verleiht er dem abstrakten, oftmals sogar surreal zu nennenden Haus-Universum dadurch viele verschiedene Facetten, ohne dabei dessen Grundstrukturen aus den Augen zu verlieren. So erweist sich auch "Rauer Donnerstag" als in sich stimmige, spannende und an den richtigen Stellen sogar humorvolle Fortführung der Reihe "Die Schlüssel zum Königreich", die nicht nur für Arthur, sondern auch für den Hörer etliche Abenteuer bereithält. Einzig die Tatsache, dass der Protagonist seinem Gesamtziel - bedingt durch die Aufteilung auf sieben Romane - nur langsam näher kommt, schmälert den Spaß ein wenig.
Oliver Rohrbeck interpretiert Garth Nix‘ Buchvorlage erneut abwechslungsreich und ansprechend. Flüssig und leichtfüßig spielt er mit seiner Stimme, setzt verschiedene Charaktere durch unterschiedliche Nuancierungen voneinander ab und sorgt dadurch für eine überaus kurzweilige Lesung, die über 286 Minuten hinweg zu unterhalten weiß. Begleitet und unterstützt wird Rohrbeck darüber hinaus von einer düster-dramatischen Musikuntermalung, die deutlich zum Ausdruck kommt, den Sprecher dabei aber erfreulicherweise nicht in den Hintergrund drängt.

Fazit:
Zwar birgt die Reihe auch weiterhin das Potenzial zur Steigerung in sich, dennoch unterhält "Rauer Donnerstag" seinen Hörer abwechslungsreich und spannend. Als bislang bester Teil der "Schlüssel zum Königreich" macht die Erzählung in jedem Fall neugierig auf die Fortsetzung "Listiger Freitag", die bereits für Dezember 2008 angekündigt wurde.