Spätestens mit zehn Jahren verlässt man das natürliche Alter, in dem es noch cool ist, mit Bauklötzchen zu spielen. Wer dann den Absprung auf Legosteine oder ähnliches nicht schafft, ist eindeutig in der Gesellschaft unten durch. Aber zum Glück gibt es ein Spiel, in dem Bausteine gesellschaftsfähig sind und in dem man seiner alten Leidenschaft aus der Kinderzeit wieder nachgehen kann. Denn "Bausack" ist eine weitaus größere Herausforderung als der Baukasten damals.

Normalerweise sollte es nicht so schwer sein, einen schönen, stabilen Turm aus 66 unterschiedlichen Holzsteinen zu erstellen. Jedenfalls wäre es nicht schwer, wenn nicht lediglich nur ein kleiner Teil der Bausteine rechtwinklig wäre. Stattdessen versammeln sich in dem Sack, der sich zum 20. Geburtstag des Spieles in einer Spielschachtel befindet, viele Teile, von denen man nicht erwartet, dass sie ineinander, nebeneinander oder aufeinander gestapelt einen Turm ergeben können. Aber laut Anleitung muss man dennoch versuchen aus Kegeln, Eiern, Serviettenringen und schiefen Ebenen ein turmähnliches Gebilde zu erstellen.

Und so abwechslungsreich wie die einzelnen Bausteine sind auch die Möglichkeiten, dieses Spiel zu spielen. Wenn Kinder mitmachen, sind die Varianten "Turmbau zu Babel" oder "Baukette" zu empfehlen. Beim "Turmbau zu Babel" bauen alle gemeinsam an einem Turm, bis dieser umfällt. Die "Baukette" bedeutet, dass jeder Spieler einige Bausteine auswählt, von denen zum Bau für den eigenen Turm immer der äußere genommen werden muss. Erwachsenere Spieler haben sicherlich noch mehr Freude an "Knock Out" und "Hochstapelei". Hier gibt es wesentlich mehr Interaktion, da beliebte Teile ersteigert und ungeliebte Teile abgelehnt werden müssen.

"Bausack" ist ein wunderbar simples und dennoch sehr aufregendes Spiel. Man benötigt eine glatte Tischplatte und eine sehr ruhige Hand, wenn man dafür sorgen möchte, dass der eigene Turm bis zum Ende noch steht. Wenn man die einzelnen Teile betrachtet, scheint es fast unmöglich, irgendetwas allzu Großes daraus zu bauen, doch nach einigen Partien wird man selbst waghalsiger und besitzt ein besseres Auge dafür, welche Teile zueinander passen könnten.

Die gute Verarbeitung der Holzteile sorgt dafür, dass die Bausteine auch auf der kleinsten Fläche stehen können. Hieraus erklärt sich auch der etwas höhere Preis, der aber angemessen ist, denn "Bausack" bekommt sicher einen festen Platz bei den eigenen Lieblingsspielen. Davon abgesehen macht es auch viel Spaß, ganz alleine die schönsten Gebilde zu erstellen.

Fazit:
Ein Spiel, das zu Recht seit zwanzig Jahren auf dem Markt ist und das hoffentlich noch weitere Generationen von Spielern begeistern wird.